Wort zum 6. Sonntag der Osterzeit
Wir haben viele Hoffnungen:
- dass die Epidemie zu Ende geht,
- dass ein Heilmittel gefunden wird,
- dass die Wirtschaft die Krise besteht.
Das sind menschliche Aufgaben, bei denen der Glaube nicht unmittelbar hilft.
Aber es gibt kein probates Mittel für all unsere großen und kleinen Sorgen.
Es gibt keine absolute Lebensversicherung. Wir erfahren, dass unser Leben gefährdet ist.
Aber der Glaube sagt uns, dass es eine letzte Geborgenheit gibt, und wir deshalb ein Urvertrauen haben können, dass alles gut wird, weil Gott da ist.
Welches ist der Grund unserer Hoffnung?
Es ist die Zusage Gottes in Jesus Christus, der stärker ist als die größte irdische Macht: der Tod.
Der auferstandene Herr gibt die dauernde Verbundenheit, wie es im Evangelium heißt: „Ihr seid in mir und ich bin in euch.“ (Joh 14,34)
Wie wird diese Hoffnung erfahren?
Die Hoffnung gibt Anlass zur Feier der hilfreichen Gegenwart des Herrn, auch zeichenhaft sakramental sichtbar und erfahrbar in der Feier der Eucharistie. Darum freuen wir uns, dass wir wieder in der Kirche zusammenkommen dürfen, wenn auch eingeschränkt.
Die Hoffnung ist erfahrbar im Beten füreinander im Vertrauen darauf, dass Gott nicht am Ende ist, wo wir es sind. Es ist auch unendlich wertvoll, wenn wir einander trösten, uns zureden, aufmuntern und auch von unserer religiösen Hoffnung Zeugnis geben, ohne uns aufzudrängen.
Unser Leben soll dieser christlichen Grundhaltung entsprechen, sodass wir nach dem Grund unserer Hoffnung gefragt werden können, wie es Petrus schreibt:
„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung die euch erfüllt.“ (1 Petr 3,15)