Wort zum Palmsonntag
Das Leid ist immer eine Anfrage an Gott, der keine vollkommene Welt erschaffen hat. Es gibt die Übel der Natur und das Böse, das Menschen einander antun, besonders in Kriegen.
Aber Gott schaut nicht teilnahmslos zu, sondern hat in Jesus Christus ein so hinfälliges und böses Geschick auf sich genommen, um das Mitleiden und die Solidarität Gottes selbst zu bezeugen. Das ist nicht einfach Vergangenheit, sondern der auferstandene Herr ist immer noch jener, der gelitten hat und gestorben ist. Um es im Zeichen zu sagen: Er trägt die Wundmale.
Es gibt aber auch unter den Menschen diese Solidarität mit Jesus Christus und mit den vielen Leidenden als eine Kraftquelle. In diesem Sinn ist das Leiden Christi erst zu Ende, wenn alle von ihrem Leiden befreit sind. Jetzt sagt uns Gott durch Christus: Ich weiß.
Aus dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser:
„Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Ich ergänze in meinem irdischen Leben, was an den Bedrängnissen Christi noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist.“ (Kol 1,24)