Wunder als Unterbrechung. Erfahrungen mit einer erstaunlichen Wirklichkeit, die heilt
Der Vortrag wurde von Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Roman A. Siebenrock, emeritierter Professor für Systematische Theologie an der Universität Innsbruck, gehalten. Im Rahmen seiner langjährigen Lehr- und Forschungstätigkeit erlangte Prof. Siebenrock vor allem für seine fundierten Analysen zur Theologie Karl Rahners sowie John Henry Newmans Bekanntheit.
Im Zentrum des Vortrags stand die Frage, wie das Phänomen des Wunders im theologischen und persönlichen Kontext verstanden werden kann. Prof. Siebenrock stellte die These auf, dass Wunder nicht nur spektakuläre Ereignisse oder außergewöhnliche Heilungen sind, sondern vor allem als „Unterbrechungen“ des alltäglichen Lebens begriffen werden können. Diese Unterbrechungen schaffen Raum für eine Begegnung mit einer transzendenten Wirklichkeit, die uns zum Nachdenken über die Grenzen unseres Daseins und unseres Verständnisses herausfordert.
Prof. Siebenrock eröffnete seine Ausführungen mit einer Einführung in das biblisch-theologische Verständnis von Wundern. Dabei verwies er auf alttestamentliche Berichte sowie auf die neutestamentlichen Wunder Jesu. Insbesondere wurde die heilende Dimension von Wundern betont.
Ein besonderer Höhepunkt des Vortrags bildeten die persönlichen Beispiele von „Lieblingswundern“, die der Referent den Zuhörerinnen und Zuhörern präsentierte. Prof. Siebenrock ging unter anderem ausführlich auf die Ereignisse in Medjugorje ein und schilderte dabei verschiedene Wunderheilungen sowie deren Prüfungs- und Anerkennungsprozess. Darüber hinaus ermutige Prof. Siebenrock alle Teilnehmenden, in ihrem eigenen Leben Orte und Erfahrungen zu würdigen, die als Wunder empfunden werden können.
Am Ende des Vortrags bot sich dem Publikum noch Gelegenheit, Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen sowie Erklärungsansätze einzubringen, woraufhin sich ein angeregter Gedankenaustausch entspann, welcher bei der anschließenden Agape fortgesetzt wurde. Bei Brot und Wein hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, die Themen des Abends weiter zu vertiefen. Der gemütliche Rahmen im Sommerrefektorium bot Gelegenheit zu anregenden Gesprächen und zur Vernetzung zwischen den Gästen und dem Referenten.
Stift und Pfarre Lambach danken Prof. Roman Siebenrock sehr herzlich für den wahrhaft inspirierenden Vortag sowie allen, die mit uns daran Teil hatten.