Pfarrer Bell hatte seinen Lieblingswinzer um einen echten Weinstock gebeten, der nun in aller Pracht vor dem Altar stand.
Am Beginn des Gottesdienstes, nachdem Erstkommunion-Kinder, Mütter, Paten, Geschwister und alle Pfarrangehörigen in der liebe- und geschmackvoll geschmückten Kirche Platz gefunden hatten, ging es darum, das Gleichnis vom Weinstock und den Reben in einer Geschichte darzustellen. Pfarrer Bell stellte den großen Weinstock dar, zwei Erstkommunionkinder waren die Reben. Vielleicht haben nicht alle Kirchenbesucher so gut hingesehen - aber wer sich jetzt das Foto genau anschaut, sieht, dass die Reben auf den Kleider-Überwürfen der Kinder genau an den Weinstock auf dem Überwurf von Pfarrer Bell andocken. Pfarrer Bell erzählte die Geschichte vom glücklichen Weinstock: Er war tief verwurzelt in der Erde und hatte schöne Rebzweige. Aber dann kam die Wende: Dem Rebzweig Felix wurde fad: „I will nimma do bleibm, i will meinen Spaß habn!“ rief er voller Überzeugung. Der Rebzweig an der anderen Seite redete ihm zwar gut zu: „Bleib do, Felix, sonst verdorrst“ - aber so recht überzeugend war dieser Appell nicht. Was wird Rebzweig Felix tun?
Es blieb ihm und uns Zeit, zu überlegen, denn der Gottesdienst wurde fortgesetzt: Statt der Worte der beiden Rebzweige hörten wir im Evangelium, wie Jesus selbst spricht: Wie er uns zusagt, dass Gott, unser Vater, wie ein guter Weingärtner dafür sorgt, dass jeder Frucht bringt, der mit Jesus verbunden bleibt. Es geht also weniger ums Nicht-Verdorren, sondern mehr darum, eine saftige Frucht zu werden, weil Jesu Liebe sich durch uns zeigt! Gemeinsam mit den Erstkommunionkindern überlegten alle, wie wir mit Jesus verbunden bleiben und Frucht bringen: indem wir mit ihm reden, an ihn denken, anderen Menschen helfen, seine Kraft durch die Kommunion in der Sonntagsmesse empfangen...
Nun wurde der Rebzweig Felix nochmals gefragt, ob er bleiben möchte, und sein Ja wurde mit Applaus bedacht.
Dass die Erstkommunionkinder bei Jesus bleiben möchten, bekräftigten sie auch noch bei der Tauferneuerung, bei der sie jetzt selbst mit der Taufkerze in der Hand die Versprechen abgeben konnten, die bei ihrer Taufe ihre Paten und Patinnen für sie gesprochen hatten. In den Fürbitten baten eine Patin, eine Mutter, ein Mitglied des Erstkommunion-Teams und ein Erstkommunionkind Gott um seine Hilfe für ein tieferes Verstehen des Erstkommunionfestes.
Zur Hl. Wandlung brachten zwei Erstkommunionkinder Traubensaft und Hostien - denn heuer durften die Erstkommunionkinder erstmals die Kommunion in beiderlei Gestalten empfangen.
Vor dem Vater Unser erinnerte Pfarrer Bell noch an eine wichtige Eigenschaft der Verbindung von Menschen untereinander und von Menschen mit Jesus: Das Vertrauen, das uns untereinander und mit ihm verbindet.
Nach einem Dank an alle Beteiligten durch Pfarrer Bell und dem Dank an Gott im Lied „Großer Gott wir loben dich“ gings für die Erstkommunionkinder zum entspannten Frühstück ins Pfarrheim, die Angehörigen und Pfarrmitglieder fanden Labung im Feuerwehrhaus, wo die Mütterrunde wieder einmal ihr Organisations- und Backtalent bewies.