Für die Kinder, die heuer zur Erstkommunion gehen, ist es ja besonders wichtig, dass sie verstehen, was Jesus damit sagen wollte.
Pfarrer Reinhard Bell hat deshalb am Nachmittag des Gründonnerstags 12 Erstkommunionkindern die Füße gewaschen. Er hatte 6 Buben und 6 Mädchen, die sich freiwillig gemeldet hatten, ausgewählt, damit die Zahl 12 - wie bei den Aposteln - stimmte. Vorher erklärte er ihnen, warum es zu Zeiten Jesu üblich war, dass ein Sklave des Gastgebers den eintreffenden Gästen die Füße wusch: Damals waren die Wege staubig und man trug nur einfache Sandalen. Auch wenn sich die Gäste sorgfältig gewaschen hatten, bevor sie die Einladung ihres Gastgebers annahmen: Die Füße wurden dennoch ziemlich staubig auf dem Weg zum Gastmahl. Damit sich alle wieder wohl fühlten, hatte ein Sklave die Aufgabe, die Füße der Gäste zu waschen.
Jesus hat schon vor diesem letzten Abend mit ihnen öfters versucht, ihnen verständlich zu machen, dass sie nicht zu den Großen und Mächtigen gehören sollten, die sich über die anderen stellen - aber so richtig kapiert hatten sie es nicht. Als nun Jesus selbst an ihnen diesen Sklavendienst der Fußwaschung tat, haben sie es begriffen. Denn nicht nur Kinder, auch Erwachsene verstehen vieles erst, wenn sie es anschaulich erleben. Die Erstkommunionkinder waren daher auch voller Ernsthaftigkeit dabei, als Pfarrer Bell ihnen die Füße wusch und wissen dadurch jetzt auch mit dem Herzen, was Jesus mit der hl. Eucharistie gemeint hat.
Die anderen Erstkommunionkinder, die nicht bei der Fußwaschung dabei waren, durften nach der Fußwaschung den Altar herrichten für die abendliche Eucharistiefeier am Gründonnerstag.