Hl. (Genoveva) Geneviève
* 422, Nanterre, Frankreich
† 502, Frankreich
Patronin von Paris
Geneviève war das Kind armer Bauern, ihr Vater hatte den römischen Namen Severus, ihre Mutter den griechischen Gerontia. Die Legende läßt Engel über der Wiege des neugeborenen Kindes singen. Im Alter von sieben Jahren erlebte Geneviève in der heimatlichen Kirche in Nanterre zwei Wanderbischöfe, die - unterwegs nach England - Zwischenstation machten und predigten. Einer der beiden war Germanus von Auxerre; er erkannte in der Siebenjährigen die Heilige, gab ihr - mit dem Hinweis, es statt Gold und Perlen zu tragen - ein kupfernes Medaillon mit dem Kreuzzeichen und weihte sie für ein heilig zu führendes Leben.
Ihre durch ungerechte Vorwürfe erblindete Mutter heilte Geneviève mit Wasser, später wirkte sie Wunder gegen viele Arten von Erkrankungen, offensichtlich besonders wirksam auch gegen Formen der Besessenheit; Bischof Germanus musste deshalb die gegen sie erhobenen Verleumdungen, sie sei Zauberin, zurückweisen. Mit fünfzehn Jahren legte sie das Gelübde der Jungfräulichkeit ab. 16-jährig ging sie nach dem frühen Tod ihrer Eltern zu einer Tante nach Paris und lebte im Dienst an Armen und Kranken. Als sie vor Erschöpfung zu sterben drohte, berichtete sie nach ihrer Genesung, Engel hätten sie bis vor Gottes Angesicht getragen.
Genevièves Gebet soll die Stadt Paris vor den Hunnen gerettet haben: Als Attila 451 auf Paris marschierte, sammelte sie der Legende nach Frauen zum Gebet und feuerte in einer leidenschaftlichen Predigt die Männer an, Maßnahmen zur Verteidigung zu ergreifen. Doch die Geängstigten, vor allem die Männer, wollten Geneviève steinigen, ja sogar in den Fluss werfen. Die Frauen jedoch ließen sich von der Jungfrau umstimmen und knieten nieder, um mit ihr zu beten. Das Wunder geschah: die Hunnen wichen zurück und umgingen die Stadt, um sich nach Orléans zu wenden - gerade dorthin, wohin die Bevölkerung hatte fliehen wollen. In der Schlacht bei den Katalaunischen Feldern wurden dann die Asiaten besiegt.
Bei einer späteren Belagerung der Stadt durch die letzten römischen Truppen rettete Geneviève die Bevölkerung vor dem Hungertod: es gelang ihr, mit Schiffen aus der Stadt zu entkommen. Zwei Drachen, die an einer Seine-Biegung den Schiffen den Untergang androhten, wurden durch ihr Gebet für immer vertrieben; mit reich beladenen Schiffen kehrte Geneviève zurück und konnte allen das Notwendige austeilen. Zur Verbreitung des Christentums soll sie beigetragen haben, indem sie Chlodwig I., den Herrscher der Franken, und mit ihm das gesamte Volk, bekehrte.
Ihre große Nächstenliebe wirkte nach den Legenden viele Heilungen und hilfreiche Taten: Geneviève rettete einen vierjährigen Knaben aus einem Brunnen; mit ihrem Pallium, das sie über ihn warf, erwachte er zum Leben. Beim Bau der Kirche von St-Denis ging den Bauleuten das Getränk aus, sie ließ den Kelch holen, der sich auf ihr Gebet hin füllte und gefüllt blieb, bis der Bau vollendet war. Eine Kerze hatte ihr ein Teufel ausgeblasen, ein Engel aber wieder angezündet; auch wenn Kerzen beim Kirchgang oder in ihrer Kammer erloschen, entzündeten sie sich wieder, wenn Geneviève sie in die Hand nahm. Partikel ihrer Kerzen bewirkten Heilungen. Als der Merowinger Childerich die Stadttore schließen ließ, damit Geneviève die Gefangenen nicht befreie, eilte sie herbei, die Tore öffneten sich von selbst, und die Schlüssel blieben in ihrer Hand.
Geneviève wurde in der späteren Abteikirche Église de Sainte-Geneviève begraben. Auch nach ihrem Tode ereigneten sich noch zahlreiche Wunder an ihrer Grabstätte. Als im Jahre 1129 in Frankreich eine bisher unbekannte Fieberkrankheit auftrat, bei welcher menschliche Heilkunst versagte, wandte man sich an die Schutzheilige um Fürsprache - angeblich wurden alle, die gläubig ihre Reliquien berührten, geheilt. Ludwig XV. ließ ihr zu Ehren 1764 eine neue Kirche errichten, die 1791 von der Konstituierenden Versammlung benutzt und im Zuge der Französischen Revolution zum Panthéon umgebaut wurde, der Totengedenkstätte für hochrangige französische Persönlichkeiten.
Hl. Gordius
* Cäsarea, Israel
† 4. Jahrhundert
Märtyrer
Gordius war der Überlieferung nach römischer Offizier zur Zeit von Kaiser Licinus, der nach dem Erlebnis von Hinrichtungen seinen Dienst quittierte und am Berg Sinai als Einsiedler lebte. In die Stadt Cäsarea zurückgekehrt, kritisierte er den heidnischen Kult, bekannte sich als Christ, wurde bedroht und, als er standfest blieb, enthauptet.
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