Montag 14. April 2025

08 Wenn Gott einen Gefängnisausbruch plant

Oberlichtfenster über dem Südportal

 

Stellen Sie sich vor, Sie liegen zwischen zwei Soldaten in einem von zwei Wärtern bewachten Kerker und Ihre Hände sind gefesselt. Wie sähe Ihr Fluchtplan aus? Eine Flucht scheint nicht nur, sondern ist unmöglich. Challenge accepted!
 

 

Die Glasmalerei

Gottes Fluchtplan ist im Inneren unserer Stadtkirche, im Oberlichtfenster über dem Südeingang dargestellt. Auch diese Glasmalerei wurde – wie die anderen Glasfenster – anlässlich der Kirchenrenovierung 1930-32 von Alfred Stifter gestaltet.
Nachdem das Fenster etwas eingezwickt und abgeschnitten wirkt, muss man schon genau hinsehen. Wer aber genau hinsieht, wird im linken Bereich die gelb gehaltenen Ketten erkennen, mit denen der scheinbar kniende Heilige Petrus gefesselt ist.
Links und rechts außen in leichtem Blau gehalten, sind die zwei Soldaten zu sehen. In der Mitte des Fensters ist unverkennbar der schon erwähnte und rot gewandete Hl. Petrus sowie dessen, ebenfalls rot gekleideter und mit goldenen Flügeln ausgestatteter Fluchthelfer.

 

Der Ausbruch

Wie sieht Gottes Fluchtplan bei dem oben beschriebenen Szenario nun aus? In der Einfachheit liegt die Kraft; er schickt eben einen seiner Engel, um jenen Mann zu befreien, auf dem er immerhin noch seine gesamte Kirche bauen möchte. In der Bibel liest sich die Flucht daher so: „Plötzlich trat ein Engel des Herrn ein und ein helles Licht strahlte in den Raum. Er stieß Petrus (Anmerkung: sicherlich ganz sanft) in die Seite, weckte ihn und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen die Ketten von seinen Händen. […] Wirf deinen Mantel um und folge mir. Dann ging er hinaus und Petrus folgte ihm […] Sie gingen an der ersten und an der zweiten Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor, das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von selbst.“ (Apg 12,6-10). - Hand auf´s Herz, wessen Fluchtplan hat diesem Skript entsprochen

 

Hoffnungslosigkeit versus Vertrauen

Wie oft befinden wir uns nicht in schier aussichtlosen Situationen. Diese Situationen können uns selbst, als Individuum betreffen, aber auch uns als Kirchengemeinde und Gesellschaft insgesamt. Als Christen dürfen und können wir uns aber ein Beispiel am Hl Petrus nehmen. Unmittelbar vor seiner Inhaftierung durch König Herodes wurde Jakobus vom selben König verhaftet, misshandelt und hingerichtet. Weil das Volk von der Hinrichtung ganz begeistert war, ließ er den Hl. Petrus auch gleich festnehmen (Apg 12,1-3). Und was macht der Hl Petrus? Er schläft ganz seelenruhig, während seine Gemeinde für ihn betete (Apg 12,5-6).
Wie der Hl Petrus dürfen auch wir getrost auf unseren Herrn und dessen unzähligen Fluchthelfer vertrauen. Wir müssen uns immer wieder bewusstmachen, dass Gott im wahrsten Sinne des Wortes allmächtig ist. Wir dürfen uns nicht von unseren Sorgen überwältigen lassen. Wenn man von Kündigungen, von Wählerentscheidungen, von den politischen Umbrüchen, von Kriegen, usw. hört, fällt man allzu leicht in einen depressionsartigen Pessimismus.
Nur wer glaubt denn, dass es den Christen der ersten Stunde, den Christen unter König Herodes besser erging?! - Hätten sie ihre Hoffnung schon damals fahren gelassen, wäre die Geschichte längst zu Ende. Aber gerade das Gegenteil war der Fall: Sie vertrauten auf Gott und behielten recht.
Vielleicht beteten auch sie in dieser ausweglosen Situation: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. […] Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.“ (Ps 23,1, 4).
So lasst uns in der Adventzeit dieser Zuversicht ganz bewusst werden und damit gestärkt hoffnungsvoll ins neue Jahr gehen. Denn Gott ist mit uns – und: „ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?“ (Röm 8,31).

 

 

Beitrag als PDF - erschienen im Pfarrblatt 2024-12, Seite3

 

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