Hl. Brictius
* Frankreich
† 444, Frankreich
Bischof von Tours
Brictius war ein Schüler des Martin von Tours. Er selbst war ein eher pragmatischer Mann, deshalb gab es wohl Konflikte und Spannungen mit Martin und dessen anderen Schülern. Dennoch wurde Britius um 397 Martins Nachfolger als Bischof. Er baute seinem Lehrer und Vorgänger zu Ehren die erste Kirche in Tours.
Brictius' kritische Haltung gegenüber Martin wird in den Legenden teils als Hochmut oder Neid, teils als verständnisloser Vorwurf gegenüber Martins übergroßer Demut ausgelegt: Es verdross ihn, dass der Bischof so stetiglich zum Himmel aufsah und er sagte einem suchenden Bittsteller: So du einen siehst, der gen Himmel gafft, das ist er. Sterbend prophezeite Martin ihm, dass er trotz seiner Schlechtigkeit Bischof werde, aber viele Widerwärtigkeiten erdulden müsse.
Auch als Bischof - so die Legenden - war Brictius nicht vor einem sündigen Leben gefeit. Brictius bemühte sich demnach 30 Jahre um ein Leben im Gebet; da traf ihn die Verleumdung, Vater des Kindes zu sein, das seine Wäscherin geboren hatte. Er beschwörte in Gegenwart der Verleumder das Kind in Christi Namen, es antwortete, er sei nicht der Vater. Brictius lehnte weitere Befragung ab, wurde aber der Zauberei angeklagt und forderte ein weiteres Gottesurteil heraus: er trug glühende Kohlen in seinem Mantelzipfel zum Grabe Martins trug, das Gewand blieb unversehrt. Dennoch seiner Würde enthoben, wandte Brictius sich an den Papst in Rom und blieb büßend sieben Jahre dort. Die an seiner Statt eingesetzten Bischöfe starben nacheinander, den letzten - dessen Tod man ihm bei der Heimkehr mitteilte - trug man, als Brictius zum einen Stadttor einzog, zum anderen hinaus. Nach sieben Jahren also wieder im Amt entschlief er seliglich.
Bischof Perpetuus förderte die Verehrung von Martin und als Kontrastbild die von Brictius, sie verbreitete sich rasch in Frankreich, Südwestdeutschland und bis nach Oxford. Gregor von Tours ließ Brictius' Gebeine 580 nach Clermont - dem heutigen Clermont-Ferrand überführen, heute liegen sie in Pavia.
Hl. Himerius (Himer, Immer)
* Lugnez nördlich von Porrentruy, Schweiz
† 610, Schweiz
Einsiedler, Glaubensbote in der Schweiz
Der edle Himerius unternahm eine Pilgerfahrt nach Palästina. Auf einer Arados genannten Insel, einer Station seiner Rückkehr, soll er die Einwohner von einem Greifen befreit haben, dessen Klauen er mitbrachte. Nach seiner Rückkehr ließ er sich als Einsiedler im Tal der Suze - heute nach ihm St.-Immer-Tal genannt - im Berner Jura nieder und machte zusammen mit seinem Gefährten Albert ein Landstück urbar, das ihm Bischof Marius von Lausanne geschenkt hatte.
Über Himerius' Grab entstand das heutige Kloster St-Imier.
Hl. Stanislaus Kostka
* 28. Oktober 1550, Masowien / Mazowsze, Polen
† 15. August 1568
Novize
Stanislaw stammte aus vornehmer polnischer Adelsfamilie. Ab 1564 ging er zusammen mit seinem älteren Bruder Paul an einem Jesuitenkolleg in Wien zur Schule. Sein Bruder übte einen eher weltlichen Lebenswandel, Stanislaus jedoch wollte nach sechs Monaten an der Schule in den Jesuitenorden eintreten. Zahlreiche Visionen von Jesus waren ihm schon zuteil geworden, aber sein Bruder wollte Stanislaw daran hindern. Auch die Ordensprovinz der Jesuiten in Österreich verweigerte die Aufnahme, wohl aus Furcht vor politischen Verwicklungen und Schwierigkeiten für den Orden durch die einflussreiche Familie Kostka. Stanislaw floh deshalb 1567 - als Bettler verkleidet - nach Augsburg, dann ins nahe Dillingen an der Donau, wo Petrus Canisius ihn prüfte und nach Rom zu Ordensgeneral Franz von Borja schickte, der Stanislaw an seinem 17. Geburtstag als Novize aufnahm.
Auch in Rom bedrohte die Familie Stanislaw und kündigte seine Entführung und Einkerkerung an für die Schande, die er durch seine Entscheidung der Familie zugefügt habe. Mit seiner fröhlichen und bescheidenen Art und seiner Frömmigkeit beeindruckte Stanislaw seine Mitnovizen. Wohl durch die Flucht geschwächt starb er nach nur zehn Monaten in Rom mit nur 18 Jahren an heftigem Fieber.
Sel. Carl Lampert
* 9. Jänner 1894, Göfis bei Feldkirch, Österreich
† 13. November 1944
Priester, Märtyrer
Carl Lampert war ein katholischer Geistlicher, der von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Aktuell läuft ein Seligsprechungsprozess in der katholischen Kirche für Provikar Lampert.
Carl Lampert wurde am 9. Januar 1894 als jüngstes von sieben Kindern des Bauern Franz Xaver Lampert und dessen Frau Maria Rosina Lampert geboren. Er war Schüler der Volksschule in Göfis und des staatlichen Gymnasiums in Feldkirch. Nach der im Jahr 1914 abgelegten Matura trat Lampert im Herbst desselben Jahres in das Fürsterzbischöfliche Priesterseminar in Brixen ein, wo er am 12. Mai 1918 von Bischof Franz Egger zum Priester geweiht wurde. Am 26. Mai 1918 feierte er seine Primiz.
Carl Lampert begann sein Wirken als Kaplan in Dornbirn, wo er sich vor allem um die Jugendarbeit bemüht machte. Im Jahr 1930 zog er mit der finanziellen Unterstützung von Bischof Sigismund Waitz nach Rom, um dort das Studium des Kirchenrechts aufzunehmen. Im Jahr 1935 wurde er in den Rang eines Advokaten erhoben und zum Monsignore ernannt.
Am 1. Oktober 1935 trat Lampert seine Stelle in der Diözese Innsbruck an.
Durch einen „Führerbefehl“, wonach Bischöfe von der NS-Gerichtsbarkeit nicht zu belangen seien, kam bald Provikar Lampert in den Fokus des Regimes. Gauleiter Franz Hofer, der eine rigorose Anti-Kirchen-Politik in seinem Gau verfolgte, ließ bald darauf Klöster schließen und Ordensleute verhaften. Da die Nonnen sich den Anordnungen widersetzten, machte Gauleiter Hofer Provikar Lampert dafür verantwortlich und ließ ihn am 4. März 1940 festnehmen. Nach zehn Tagen Haft im Polizeigefängnis Innsbruck-Adamgasse wurde Lampert am 14. März 1940 wieder auf freien Fuß gesetzt.
Beim nächsten Mal hatte Lampert jedoch nicht mehr Glück. 1939 war der Pfarrer von Götzens, Otto Neururer ins KZ Dachau deportiert worden. Lampert hatte vergeblich versucht, Neururer freizubekommen, zumal sein Kollege gesundheitlich angeschlagen war. Am 30. Mai 1940 wurde Neururer im KZ Buchenwald ermordet. Das Regime sandte Neururers Asche nach Götzens mit dem Ziel, diese anonym zu bestatten. Als Lampert jedoch eine Todesanzeige in einer Kirchenzeitung veröffentlichen ließ, in der auch Neururers Todesort angeführt wurde, ließ man ihm am 5. Juli 1940 wegen Verstoßes gegen die NS-Geheimhaltungsvorschriften erneut verhaften.
Carl Lampert wurde am 25. August 1940 nun auch nach Dachau deportiert. Am 1. September 1940 folgte der Transport ins KZ Sachsenhausen bei Berlin.
Nach drei Monaten in Sachsenhausen wurde Lampert am 15. Dezember 1940 zurück nach Dachau deportiert, wo er noch weitere acht Monate inhaftiert blieb. Am 1. August 1941 wurde er zwar freigelassen, wurde jedoch mit einem Betretungsverbot des Reichsgaus Tirol-Vorarlberg belegt.
Lampert zog daraufhin am 16. August 1941 nach Stettin, wo er im Carolusstift erneut als Seelsorger wirkte und auf diese Weise versuchte, geistlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu leisten. Auch arbeitete er als Geistlicher in einem Lazarett, in Swinemünde und in Parchim.
Was Lampert jedoch nicht wusste, war, dass die Gestapo einen Spitzel auf ihn angesetzt hatte. Ingenieur Hagen sei ein nazifeindlicher und tiefreligiöser Mensch auf der Suche nach Spiritualität. In Bibelstunden und Diskussionsrunden erschlich sich Hagen das Vertrauen von Lampert. In Wahrheit handelte es sich jedoch bei Hagen um Franz Pissaritsch, einen Anwärter um die Aufnahme in die Waffen-SS. Pissaritsch versuchte Lampert zu Aussagen gegen das NS-Regime zu bewegen, worauf Lampert jedoch kaum einging. Als er nach einigen Monaten Spionagetätigkeit noch keine konkreten Beweise sammeln konnte, konstruierte Pissaritsch ein Komplott, wonach Lampert Feindsender abgehört hätte und durch Aussagen die Wehrkraft zersetzt hätte.
Der Prozess gegen Lampert und zwei weitere Priester, Pater Friedrich Lorenz und Kaplan Herbert Simoleit wurde im Dezember 1943 vor dem Reichskriegsgericht in Halle (Saale) eröffnet.
Lampert wurde am 20. Dezember 1943 erstmals für schuldig befunden. Wegen gerichtsinternen Streitigkeiten − es gab Richter die sich für die Todesstrafe aussprachen, andere plädierten wegen Lamperts Glauben für eine lange Haftstrafe – wurde das Todesurteil nicht unterzeichnet. Am 14. Januar 1944 wurde der Prozess an das Reichskriegsgericht in Torgau delegiert, wohin Lampert deportiert wurde. Sieben Monate verbrachte er nahezu in Isolationshaft. Das Urteil wie es in Halle gefällt wurde, wurde am 27. Juli 1944 in allen Punkten bestätigt. In der Nacht bevor Generalstabsrichter Werner Lueben das Urteil unterzeichnen hätte müssen, beging dieser am Morgen des 28. Juli 1944 Suizid. Eine seiner letzten Aussagen war:
Mit neuen Richtern versehen kam es zu einem dritten Prozess gegen Lampert der am 8. September 1944 mit Pater Friedrich Lorenz und Kaplan Herbert Simoleit erneut zum Tod verurteilt wurde.
Am 13. November 1944 wurden Lampert und die mit ihm Verurteilten ins Zuchthaus Roter Ochse nach Halle gebracht. Hier wurde er um 16:00 Uhr durch das Fallbeil hingerichtet.
Hl. Homobonus
* 1120, Cremona, Italien
† 13. November 1197
Wohltäter
Homobonus, Sohn eines Schneiders und Kleiderhändlers, war ein frommer Kaufmann, verheiratet und Vater vieler Kinder. Seine Zeitgenossen rühmen, wie er sich in seinem Gewerbe Bedürftigen gegenüber als sehr großzügig erwies und sanftmütig und selbstlos Armen und Kranken half. Etwa im Alter von 50 Jahren gab er seine Arbeit auf, lebte in keuscher Ehe und verwendete seinen Reichtum für die Pflege Armer und Kranker, errichtete Spitäler errichtete, sorgte für Waisen. Erzählt wird, dass er den Armen sein letztes Brot gab, dann aber mittags in seinem Korb sogar besseres fand. Er widmete sich auch der Bekehrung von Irrlehrern und der Befriedung von Streitigkeiten in seiner Stadt.
Auf Betreiben von Sicardus, dem Bischof von Cremona, wurde Homobonus 1198 kanonisiert, nachdem sich viele Wunder an seinem Grab ereigneten. 1201 wurden seine Gebeine nach Cremona übertragen. Die Verehrung setzte sich allerdings nur langsam durch, obwohl Homobonus' Vorbild dem spirituellen Bedürfnis der Zeit entsprach.
Hl. Nikolaus I.
* um 800, Rom
† 13. November 867
Papst
Nikolaus stammte aus einer vornehmen Beamtenfamilie und war gut ausgebildet. Schon vor seiner eigenen Amtszeit als Papst war er enger und einflussreicher Berater der drei Päpste vor ihm. Bei seiner Weihe und Krönung in der Peterskirche war Kaiser Ludwig II. anwesend; Nikolaus war der erste gekrönte Papst.
Die neun Jahre von Nikolaus' Pontifikat ab 858 waren voller Konflikte: mit der Ostkirche, aber auch im Westen, so mit dem Patriarchen Johannes von Ravenna, der sich von Rom unabhängig machen wollte. Seine wohl wichtigste Amtshandlung war die Unterstützung von Rothad, dem Bischof von Soissons, der 863 von Hinkmar, dem Erzbischof von Reims, wegen Unbotmäßigkeit abgesetzt worden war; Nikolaus unterstützte Rothas und damit das Recht eines Bischofs, gegen die Autorität seines Vorgesetzten beim Vatikan Beschwerde einzulegen. Gegenüber König Lothar II. von Lothringen beharrte er auf der Unauflöslichkeit der Ehe; dieser wollte die kinderlose Ehe mit Theutberga lösen und seine Geliebte Waldrada, die ihm ein Kind geboren hatte, heiraten.
Auch der Konflikt mit der Ostkirche eskalierte immer mehr: Gemeinsam mit Ignatius, dem Patriarchen von Konstantinopel, widersetzte sich Nikolaus dessen mächtigem Rivalen Photius. Ignatius war 858 aufgrund starker Differenzen mit dem byzantinischen Hof zurückgetreten, darauf wurde der Laie Photius zum Nachfolger erhoben. Nikolaus versagte dem rechtmäßig Gewählten Photius die Anerkennung, weil die nachgeholte Weihe nicht rechtmäßig erfolgt war, worauf dieser 867 in Konstantinopel eine Synode berief, auf der die Ostkirche Nikolaus zum Ketzer erklärte, ihn exkommunizierte und absetzte.
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