Pestsäule
Die aus Granit bestehende Pestsäule wurde von einem Vorfahren der Familie Rossgatterer angefertigt und war die Winterarbeit eines Steinmetzes und sollte an die Pest erinnern.
Dafür spricht die Jahreszahl 1627 (1649?) als Zeit, in der bei uns die Pest herrschte. Diese Jahreszahl ist jedoch auf der Pestsäule nirgends zu finden.
Die Pest verschonte Kopfing nicht. Besonders in der Gegend zwischen Kopfingerdorf und Ruholding soll sie arg gewütet haben. Als nur mehr wenige Leute in Kopfingerdorf von einer Ansteckung durch diese furchtbare Seuche bewahrt blieben, gelobten sie: Wir wollen unsere Toten nicht mehr zum „Pestacker“ (Es dürfte sich laut Erzählungen um den Garten der Fam. Rossgatterer und das Grundstück, wo das heutige Kreuzstöckl steht, handeln. Es wurden aber nie Knochen gefunden.) fahren, sondern sie tragen, wenn die Pest erlösche. Und wirklich geschah das Wunder. So trugen sie bis 1974 lange nach dem Erlöschen dieser Krankheit, ihre Toten über den „Pest-Steig“ zur Pfarrkirche. In Ruholding dagegen wütete die Pest weiter, bis schließlich alle Gehöfte leer standen. Ihre Bewohner waren alle dieser Seuche erlegen. In der Folge sollen nun Südtiroler diesen entvölkerten Landstrich wieder besiedelt haben. Seit dieser Zeit hat sich auch der Name „Klein-Tirol“ für diese Gegend erhalten.
Einer mündlichen Überlieferung zufolge, soll die Pest in Kopfingerdorf als letzte Opfer zwei, beim Wirt einquartierte Schneiderinnen geforderte haben. Sie sollen vom Schinder geholt und außerhalb Kopfings begraben worden sein.
Auszug aus dem Heimatbuch der Gemeinde Kopfing Seite 132.
Beschreibung:
Die Pestsäule (Höhe 1,3 m) ist in zwei Teile gegliedert. Der Kopfteil (Höhe 0,4 m, Breite 0,32 m) zeigt ein rundes Gesicht mit einem offenen Mund und einen weit über die Wangen reichenden Schnurrbart. Die hervorstehenden Augen, die zurückgesetzte Nasenpartie, ein schmaler Haarschopf über der Stirn, seitlich die Ohren angezeigt macht ein eher grinsendes Gesicht. Im Halsbereich befindet sich ein kleines Herausgemeißeltes Kreuz, ein Symbol des Christentums. Die runde Säule (Höhe 0,9, m Durchmesser 0,22 m) hat oben ein Bündel (Höhe 50 mm, auf 180 mm Durchmesser zurückgesetzt) und ist bombiert.
Standort:
Die Pestsäule steht im Garten der Familie Rossgatterer der Ruholdinger Straße 1172 zugewandten Seite.
Katastralgemeinde: Kopfing 48011
Parzelle Nr.: 1257
Hier auf Google Maps zu sehen:
48.439225, 13.650528
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