Pfarrkirche Kopfing
Die Pfarrkirche von Kopfing wird liebevoll auch als der Dom vom Sauwald bezeichnet.
Erbaut wurde Kirche in den Jahren 1904 und 1905 aus dem Legat des hochwürdigen Herrn Pfarrer Johann Baptist Plasser und aus den Spenden der Pfarrgemeinde unter dem hochwürdigen Pfarrer Mathias Hufnagel. Die Bauleitung hatte Herr Mathäus Schlager Baumeister und Dombauleiter in Linz.
Die Spatenstichfeier zum Kirchenbau wurde am 21. Februar 1904 abgehalten. Die Grundsteinlegung war 5. April 1904. Am 16. August 1905 fand schließlich die Weihe der Kirche mit dem hochwürdigsten Herrn Sr. Excellenz, Dr. Franz Maria Doppelbauer, Bischof in Linz statt. Die im neubarocken Stil erbaute Kirche wurde den beiden Patronen Johannes dem Täufer (24. Juni) und Johannes dem Evangelisten (27. Dezember) geweiht.
Die auf dem Höhenzug des Sauwaldes erbaute Kirche zu Kopfing sollte schon unter dem Bayernapostel Rupert um 650 errichtet und dem „Hl. Johannes dem Täufer“ geweiht worden sein. Die erstmalige Belegung von Kopfing (Chopfingen) um 1125 fällt ziemlich spät, doch weist das Patrozinium von „Johannes dem Täufer“ auf ein viel höheres Alter hin Da die Pfarrchronik von Kopfing erst im Jahre 1885 angelegt worden war, findet sich darin kein Hinweis. Sicher war die erste Kirche ein Holzbau, der erst im 12. oder 13. Jahrhundert von einem romanischen Steinbau abgelöst worden sein dürfte. Der Kirchturm wurde im 14. Jahrhundert als gotischer Wehrturm errichtet, zu der Zeit, als unser Ort auch Sommersitz der Passauer Domherren war. Strnad erwähnte bereits im Jahre 1299 in Kopfing einen Pfarrer namens Ott. Beim Spanischen Erbfolgekrieg 1703 wehrten sich die Bewohner von Kopfing und verschanzten sich im Kirchturm. Bis 1779 gehörte Kopfing zum Bistum Passau und das Innviertel zu Bayern. 1785 wurde Kopfing der Diözese Linz zugeteilt.
(Quelle: Dr.Josef Ruhland/ Heimatbuch Kopfing)
Die Innenrenovierung wurde in den Jahren 1966 – 67 durchgeführt. Die Malerarbeiten oblagen dem Kirchenmaler Franz Daringer, Wildenau. Die Marmorierungsarbeiten und Vergoldungen erledigte Josef Watzinger, die Schnitzarbeiten führte der Bildhauer Sepp Meierhofer aus, beide stammen aus Salzburg. Das Presbyterium wurde nach einem Entwurf der Architekten Edgar Telsko und Helmut Werthgarner aus Linz umgestaltet. Die Pflasterung erfolgte mit Ardneter Marmor vom Melnhof´sche Marmorwerk aus Salzburg. Die Kristallluster stammen von Bruno Kny und Sohn aus Ramingdorf bei Steyr.
Zwei Sagen erzählen über die Kirchengründung.
1.) Sage:
Als der Hl. Rupert in unserer Gegend herumzog, fasste er den Entschluss, hier eine Kirche zu bauen. Doch er wusste nicht, wo diese stehen sollte. Zum Schutz gegen die in den Wäldern rund um Kopfing in großer Zahl hausenden wilden Tiere trug er ein Handbeil mit sich. Dies nahm er und warf es mit gewaltigem Schwunge in nordwestliche Richtung gegen den Wald, rund 500 Schritte weit. Dabei soll er gerufen haben: „Dort wo das Beil den Boden küsst, dort soll sich ein Haus zu Gottes Ruhm und Ehre erheben!“ Und so geschah es, er ließ die Kirche errichten und weihte sie dem Hl. Johannes.
Noch heute ist zwischen Kopfing und Gigering der Stein zu erkennen, auf den der Heilige bei dem gewaltigen Wurfe seinen Fuß gesetzt hatte und dadurch auch einen Fußabdruck zurückgelassen hatte.
(Quelle; Dr. Josef Ruhland/ Heimatbuch Kopfing)
2.) Sage:
Man wollte in Neukirchendorf eine Kirche errichten. Dieses Dorf soll eine der ältesten Ansiedlungen weithin gewesen sein, ein Ableger der Pfarre Neukirchen am Walde. Unterhalb dieser Ortschaft findet sich ein Bächlein, der „Kirchweihbrunn“. An diesem aufgehenden Wasser hätte der Sage nach die Kirche erbaut werden sollen. Nachdem tagsüber in fleißiger Arbeit zusammengetragen wurde, verschwand es jedoch in der Nacht auf unerklärliche Weise. Als man am Morgen danach suchte, fand man die verschwundenen Steine an der Stelle, wo heute das Gotteshaus steht. So ging es mehrere Nächte, bis man sich entschloss, die Kirche am Fundorte der verschwundenen Materialien zu bauen. Denn man sah in diesem nächtlichen Materialtransport einen Fingerzeig Gottes, dort die Kirche zu errichten.
(Quelle: Dr. Josef Ruhland/ Heimatbuch Kopfing)
Hier auf Google Maps zu sehen:
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