Fliegerkreuz
Das Kreuz wurde vom Kameradschaftsbund Kopfing unter Leitung von Obmann Johann Schöfberger und Otto Straßl aus Anlass eines Flugzeugabsturzes am Stefanitag, den 26. 12. 1943, bei dem der Pilot ums Leben kam, neu aufgestellt.
Das Grundstück auf dem das Kreuz aufgestellt ist befindet sich im Besitz der Familie Peham, vulgo Gådabau z´ Entholz .
An der Absturzstelle errichtete nach dem Krieg eine unbekannte Person ein schlichtes Holzkreuz, das von ansässigen Bewohnern als Fliegerkreuz bezeichnet wurde.
Zum Umwelt- und Naturschutzjahr 1982 beteiligte sich der Kameradschaftsbund mit der Neugestaltung des Fliegerkreuzes. Bei dieser Aktion renovierten Kameraden des Kameradschaftsbundes die Gedenkstätte und errichteten eine Granitumrandung.
An einem schneereichen, nebeligen Stefanitag gegen Mittag kollidierten zwei Jagdflugzeuge laut Zeitzeugen mit einem lauten Knall in der Luft. Ein Flugzeug stürzte zwischen Entholz und Hochholding in einem Waldstück ab und blieb in den Baumwipfeln hängen und blieb dort kurze Zeit unentdeckt. Das zweite Flugzeug flog noch bis kurz vor dem Anwesen des „Schmid im Wald“ wo es am Boden zerschellte und in Flammen aufging.
Herr Josef Maier, vulgo Jomann, (geb. 28 Jänner 1907) suchte während eines Fronturlaubes zwischen Jänner und März des darauf folgenden Jahres den durch Schneedruck in Mitleidenschaft gezogenen Wald ab und fand das abgestürzte Flugzeug in den Baumwipfeln hängend. Der tödlich verletzte Pilot saß noch angegurtet in der Kanzel.
Bei dem abgestürzten Jagdflugzeug handelte es sich um eine ME 109. Sie flog im Verband mit einem zweiten Jagdflieger, ebenfalls eine ME 109, und wollten zu ihrem Heimatflughafen nach Hörsching fliegen.
Flugzeugabsturz aus der Gendarmeriechronik Kopfing, 1. Februar 1944
Am 1. Februar 1944 wurde im Wald bei Entholz, Gemeinde Kopfing, ein abgestürztes Jagdflugzeug aufgefunden. Das Flugzeug ist bereits am 26. Dezember 1943 abgestürzt. Der Absturz des Flugzeuges wurde damals nicht bemerkt. Es war jedoch bekannt, dass ein Flugzeug in der Gegend abgestürzt ist, doch konnte es bei der Suche nicht aufgefunden werden. Das Flugzeug, eine ME 109, war auf dem Fluge von Brest (Frankreich) nach Bad Vöslau. Es flog im Verband mit einem zweiten Flugzeug. Am gleichen Tag stürzte das zweite Flugzeug in der Gemeinde Natternbach ab. Das in Entholz abgestürzte Flugzeug war total zertrümmert, jedoch nicht verbrannt. Der Flugzeugführer (Unteroffizier Johann Korsisca) war tot. Die Ursache des im Postenbereiche vorgekommenen Absturzes dürfte auf die die starke Nebelbildung und die Unterschätzung der Bodenerhebung zurückzuführen sein.
Angaben zu der am 26. Dezember 1943 in Entholz abgestürzten ME 109:
Bf 109 E Ser. Nr. 3469 der 1./JG 108 in Vöslau; Bruch 100%;
Flugzeugführer: (Schüler) Unteroffizier Johann Korsisca; vermisst; tot.
Diese Meldung stammt vom 16. Jänner 1944. Nachdem das Flugzeug im Februar 1944 gefunden wurde, wurde die Flugzeugabsturzmeldung am 19. März 1944 ergänzt. An der Absturzstelle wurde nach dem Krieg von einer Privatperson eine kleine Gedenkstätte, das so genannte Fliegerkreuz oder auch Fliegergrab, errichtet.
Der damalige Besitzer des Grundstückes, Herr Johann Peham (+1983), transportierte unmittelbar darauf die Fliegerwrackteile mit einem Schlittengespann aus dem Wald ab.
Das zweite Jagdflugzeug zerschellte vor dem Anwesen des „Schmid im Wald“ (Fam. Edtmayer, Gschaid 8 Gemeinde Natternbach) und ging in Flammen auf.
Auszug aus dem Heimatbuch Natternbach:
Es war am Stefanitag, als der alte Schmied Franz Edtmayer, vom Kirchenbesuch aus Natternbach kommend, sich seinem Haus näherte und mit Schrecken ansehen musste, wie ein abstürzendes deutsches Flugzeug auf sein Haus zuflog; es bohrte sich aber doch noch vorher hinter seiner Werkstätte in die Erde und ging in Flammen auf. Der Pilot (Gefreiter Heinz Lonow), angeblich aus Pommern stammend, verkohlte im Flugzeug. Unter dem Eindruck dieses Erlebnisses beschloss die Tochter des Schmiedes, ein Bild der Absturzszene malen zu lassen. Dieses Vorhaben gelangte erst 1983 zur Ausführung.
Frau Katharina Peham, sie wuchs damals beim Achleitner vulgo Rader, Au 11 auf, und ihre Familie hörte gegen Mittag in unmittelbarer Nähe einen lauten Knall. Sie konnten wegen des starken Nebels nicht feststellen woher der Knall kam. Nach dem Mittagessen wollte sie mit ihren Freundinnen einen Besuch beim „Hois´n“ in Oberau machen. Sie gingen in Richtung „Schmid im Walde“ und kamen unmittelbar an der Absturzstelle vorbei und fanden das noch brennende Flugzeug mit dem verkohlten Leichnam des Piloten.
Laut Angabe von Herrn Johann Knechtelsdorfer, vulgo Kaspar z’ Raffelsdorf, Raffelsdorf 1 und laut Angabe von Frau Katharina Peham vulgo Altgådabäurin z´Entholz 2 am 19. Februar 2015 und Auszug aus Heimatbuch Kopfing Seite 72.
Spruch:
Zum Gedenken
So früh und zwar an diesen Ort
Gingst du von deinen Lieben fort.
Gestorben bist du viel zu bald,
dein Sterbebett war hier der Wald.
Als Soldat starbst du ja hier allein:
Du sollst auch nicht vergessen sein.
Ein Unbekannter grüßt dich nun:
Der Herrgott wird das seine tun.
Ein ehemaliger Soldat
Beschreibung:
Das Fliegerkreuz ist ein Birkenholzkreuz, auf dem ein Stahlhelm befestigt ist. In der Mitte ist eine Spruchtafel befestigt; darunter ist ein Ytongblock, in dem ein Soldatenkopf mit Eichenlaub und Eisernem Kreuz eingearbeitet ist. Das Kreuz (Höhe 1,2 m, Querbalken 0,6 m) ist auf Granitsteinen befestigt. Auch die Einfassung der Gedenkstätte (Länge 1,7 m, Breite 1,1 m) ist mit Granitsteinen ausgeführt. Die Gedenkstätte ist mit Efeu und diversen Blumen bepflanzt.
Standort:
Das Kreuz befindet sich auf dem Waldgrundstück der Fam. Peham, Entholz 2. Der Weg zum Fliegerkreuz beginnt beim Schieblerkreuz Kopfingerstraße 1173 nach km.7,6 führt bei der Gas – Schieberstation vorbei Richtung Hochholding nach ca. 500m, den 3. Waldweg schräg links hinein, nach ca. 150 – 200m befindet sich das Fliegerkreuz rechts zwischen den Bäumen versteckt.
Katastralgemeinde: Entholzen 48005
Parzelle Nr.: 1685/1
Hier auf Google Maps zu sehen:
48.430739, 13.693014