Pfarrhof Kopfing
Kopfing wird 1125 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort bestand ursprünglich nur aus der Kirche (zum Hl. Johannes Baptist und Hl. Johannes Evange- list), als Filialkirche von Münzkirchen, und einem Edelsitz (Pfarrhof).Das eigentliche Dorf Kopfing war die Ortschaft Kopfingerdorf.
Der erste bekannte Pfarrer von Kopfing, der als Zeuge in einer Urkunde vom 5. März 1299 genannt wird, ist „her Ot Pfarrer von Chopfing.
Um 1260 wird Kopfing von Münzkirchen getrennt und ist dann bis 1785 ein Vikariat des Domstiftes Pas- sau. Die Domherren von Passau hatten sich Kopfing zum Sommersitz erwählt und neben der Kirche den jetzigen Pfarrhof, Kopfing Nr. 1, das älteste Haus des Dorfes, gebaut (Ludwig Körner).
Bei der Visitation von Kopfing im Jahr 1558 wird der Pfarrhof als mit „teilweise feuchten Mauern“ beschrieben.
1690 – 1692 (Pfarrer Mathias Maißlinger) erfolgte der Neubau des Pfarrhofes durch den Zimmermeister Hans Hörtreiter aus Schärding.
1765 ist dieser Pfarrhof jedoch bereits derart baufällig, dass ein neuerli- cher Pfarrhofbau nötig ist. Dieser wird dann 1780/81 unter dem damaligen Pfarrer Michael Kagerbauer durchgeführt (→ heutiger Pfarrhof).
Die Kapläne von Kopfing wohnten bis 1780 nicht im Pfarrhof sondern in einem eigenen Gebäude, dem sogenannten „Kaplanstöckl“, welches 1780 dem Neubau des Pfarrhofes weichen musste und abgetragen wurde.
Obwohl das Innviertel bereits 1779 von Bayern zu Österreich kam, wurde der Bau noch vom geistigen kurbayerischen Rat genehmigt.
Alte Postkarte um ca. 1900
Am 20. Dezember 1863 brach um 2 Uhr früh im Pfarrhof ein heftiges Feuer aus, das bis 6 Uhr früh dauer- te, ...“das nur durch den augenscheinlichen Schutz Gottes und durch die aufopfernde Tätigkeit der Pfarrholden überwältigt wurde. Gott sei gelobt.“ (Pfarrer Franz Zaunmüller)
1921 brannte der Pfarrhof erneut. Scheune und Stallung wurden ein Raub der Flammen. Das Wohngebäu- de, der Pfarrhof, konnte gerettet werden.
Bis 1848 war ein Teil der Kopfinger Bauern dem Pfarrhof zehentpflichtig. Bis etwa 1970 gehörte zur Pfarre Kopfing eine große Land- und Forstwirtschaft. Der Pfarrhof war daher auch ein großer Bauernhof, in dem neben dem Pfarrer auch bäuerliche Dienstboten arbeiteten und lebten.
Konsulent Johann Klaffenböck