Sakramentshäuschen

Sie befinden sich ausschließlich in gotischen Kirchen. Es kam zur Aufbewahrung des allerheiligsten Sakraments in Wandnischen, aufgrund der überlasteten Hochbauten des Hochaltares.
Die Wandtabernakel (Sakramentshäuschen) kamen nach dem 4. Laterankonzil (1215) in Gebrauch und dienten dieser Bestimmung bis nach dem Ende des Konzils von Trient (1545-1563).
Es ist aus feinkörnigen Sandstein gefertigt. Das ganze Bauwerk ist rückwärts in die Wand eingelassen.
Das Sanctuarium (der Raum für das Allerheiligste) hat folgende Grundmaße:
Höhe 89 cm
Breite vorne 83 cm
rückwärts 115 cm
Tiefe 53 cm.
An seinen Ecken befindet sich je eine einfache, an der Basis kanalisierte Säule. Ein Gitter ist heute wieder vorhanden.
Die Bedachung gliedert sich in einen hohen Baldachin und eine diesem aufgesetzte Mauerkrone. An jeder der unteren Ecken ist ein Engelkopf. Darüber, an den Kanten je eine Fiale (spitzige Säule, wie eine vierseitige Pyramide). Darauf klettern empor die Krabben, das sind Kriechblumen, die in gleichen Abständen angebracht sind und in einer Kreuzblume (kreuzförmig sich öffnender Blätterknauf enden. Zwischen den Fialen je ein Wimperg (die verzierende Umrahmung) mit Krabben und aufgesetzte Kreuzrose und füllendem Maßwerk.
Von der Kreuzrose bis zum obersten Rand ein gotische Fensterformen nachahmendes Maßwerk. Die Höhe des Aufbaues beträgt 148 cm. Die 75 cm hohe Mauerkrone zeigt in ihrem unteren Teil ebenfalls Maßwerk, dem einfache Kreuze aufsitzen. Die Zinne der Mauerkrone ist gezackt. Der Fuß bestetht in seinem heutigen Zustand lediglich aus einer 66 cm hohen, nach unten spitz zulaufenden Wandkonsole.