50 Jahre Neugestaltung Pfarrkirche Innenraum
50 Jahre Neugestaltung Pfarrkirche Innenraum
Dieser Artikel erschient im Pfarrbrief Sommer 2012 auf S. 10
In früheren Jahren erzwangen häufige Brandkatastrophen - die letzte wütete 1877 – Ausbesserungs- und Instandsetzungsarbeiten des Kirchenschiffes. Dabei waren Eingriffe in das Bauwerk unvermeidlich. Folglich wurden Stil und Ausstattung der Kirche immer mehr verändert, das stets knappe Geld erlaubte meist nur allernötigste Korrekturen. Die Kirche bot ein Bild unharmonisch zusammengefügter, unterschiedlicher Stilelemente. Bereits 1940 wurde der Hochalter stark verkleinert, der Standort der Kanzel geändert und der Plan gefasst, eine Neugestaltung der anderen Altäre vorzunehmen. Jedoch scheiterte er am Geld- und dem kriegsbedingten Arbeitsund Materialmangel. 20 Jahre später, 1962, fasste man den Entschluss, unsere Kirche einer radikalen Umgestaltung zu unterziehen und dabei eine Verbindung von Altem und Neuem zu schaffen. Eine Entscheidung, die nicht ungeteilte Zustimmung der Bevölkerung fand. Im Juni 1962 begann die Kirchenrestaurierung. Architekt DI Erich Eisenhofer/Wien plante den Umbau, Baumeister Ing. Sepp Vierthaler führte ihn aus.
Nach dem Abbruch des Kirchengewölbes wurde eine Sichtdecke mit einer Balkenanlage in Andreaskreuzform eingezogen. Sie soll an das ehemalige gotische Rippengewölbe erinnern. Hinter dem ehemaligen Hochaltar wurde das Mittelfenster ausgebrochen und die gotischen Fenster nach unten gezogen. Dem nördlichen Seitenschiff blieb die gotische Kreuzrippendecke erhalten. Hier wurde nach dem Abbruch des Marienaltars der bereits 1960 aus Wartberg herangebrachte gotische Flügelaltar aufgestellt.
Die Fenster, von Lydia Roppolt entworfen und in der Schlierbacher Stiftsglasmalerei hergestellt, erzeugen im Kirchenschiff eine feierliche Stimmung. Restaurator Peyscha fixierte Bild und Tympanon über dem Südportal, welches aus dem ausklingenden 15. Jahrhundert, der Gotisierung der Kirche, stammt.
Bei den Abbruchs- und Ausräumungsarbeiten entdeckte man im ehemaligen Westturm (bis 1686) unterhalb des heutigen Haupteinganges eine Gruft. Es handelte sich wohl um die letzte Ruhestätte der Familie Storch, ehemals Herren von Klaus. Weiters fand man beim Aushub im vorderen Kirchenteil Hinweise auf frühere Gräber.
Am 27. Oktober 1963 wurde die restaurierte und neu gestaltete Pfarrkirche feierlich eingeweiht.
Anton Aschauer