Die Glasfenster

Gedanken von Pfarrer Josef Etzlstorfer zu den Fenstern
Beim Fenster Verkündigung gibt es eine Wellenbewegung von oben nach unten oder von unten nach oben. Glaube kommt vom Hören des Wortes Gottes, unsere Antwort ist das Gebet, der sprechende Glaube. Im Symbol des Fließens ist unsere lebendige Beziehung zu Gott ausgedrückt. Zu diesem Fenster würde ich das Bibelwort schreiben: „Dein Wort, o Herr, geleitet uns auf allen unseren Wegen"
Beim Fenster Liturgie kommt in der Buntheit der Farben die Buntheit des liturgischen Feierns zum Ausdruck. Wir sind unterwegs, wir sind das wandernde Gottesvolk, wir halten inne, versammeln und feiern in der Liturgie unseren gemeinsamen Glauben, um dann gestärkt weitergehen zu können. Von den Christen der Urgemeinde in Jerusalem heißt es: „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten." (Apg 2,42)
Das Fester der Diakonie stellt unser Verbundenheit durch die Liebe dar. Das gibt unserem Leben Halt, wir sollen einander stützen. Eine christliche Gemeinde soll gerade die Schwachen, Notleidenden, die Menschen am Rande sehen und ihnen Halt und Geborgenheit geben. Das passende Schriftwort lautet: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen." (Gal 6,2)
Das Fester der Koinonia stellt durch den Kreis Gemeinschaft dar. Dieser Kreis erinnert mich an den „runden Tisch", der uns hilft, gut miteinander zu reden, für Probleme eine gute Lösung zu finden. Bei der Koinonia geht es um den guten Geist in den Gemeinschaften, in denen wir leben: Familie, Arbeitsplatz, Verwandte, Freunde, Nachbarn...Es geht vor allem um den guten Geist in der Pfarrgemeinde, die Menschen sollen sich wohl fühlen bei uns. Von den ersten Christen in Jerusalem lesen wir: „Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele". (Apg 4,32.)
Gedanken der Künstlerin Gabi Berger zu den Fenstern
Die vier Glasfenster charakterisieren Verkündigung, Liturgie, Diakonie und Koinonia. Allen Fenstern gleich ist die Aufteilung und der Kreis oberhalb der Mitte, das Zeichen des menschlichen Denkens für Unendlichkeit, Gott.
Das Fenster der Verkündigung ist das Fenster der Sprache, die fließt, der Gedanke, die fließen: das Symbol des Fließens und das physikalische Symbol des Sprechens und (Zu)hörens ist die Welle, in Wasserblau. Wir hören vom Glauben und wir glauben vom Hören, von unten nach oben, von der Erde zum Himmel.
Das Fenster der Liturgie ist das Fenster der kultischen Handlungen des Glaubens im Kirchenjahr. Die Farben der Liturgie - grün, rot, violett, weiß - führen in Bahnen nach oben zu Gott und Gott führt uns weiter.
Das Fenster der Diakonie ist das Fenster der Nächstenliebe. Dargestellt wird dieses christlich soziale Element durch die Verwobenheit zweier Bahnen (wie Blutbahnen), die von rot auf blau übergehen, verschmelzen: sich gegenseitig unterstützende Gemeinschaft.
Das Fenster der Koinonia ist das Fenster der Gemeinschaft im Glauben an Gott. Der Kreis wird zum blauen - blau, die Himmelsfarbe - Ring als Zeichen.