Hl. Jakobus der Ältere
In unserer Pfarrkirche (erbaut spätes 12. Jahrhundert) findet man ihn rechts vom Hochaltar, dargestellt als vergoldete barocke Statue mit Pilgerstab, Pilgerhut und Muschel. Zu jener Zeit weihte man ihm viele Kirchen im süddeutschen Raum.
Jakobus war der Sohn des Fischers Zebedäus und der Salome sowie der ältere Bruder des Jüngers Johannes, beide gehörten zu den erstberufenen Jüngern. * am See Genesaret in Galiläa, dem heutigem Jam Kinneret in Israel, † um Ostern 43 in Jerusalem in Israel.
Jesus gab den zwei Brüdern wegen ihres Eifers den Beinamen Boanerges, das heißt "Donnersöhne" (Mk 3, 17). Jakobus zählte neben seinem Bruder und Petrus zu den drei bevorzugten Jüngern, die bei der Verklärung Jesu und in seiner Todesangst im Garten Getsemani (Mk 33) dabei waren.
In der Apostelgeschichte (Apg 12, 1-2) wird dann nur mehr von der Hinrichtung Jakobus durch König Herodes Agrippa I. im Jahr 43 - berichtet; Jakobus war somit der erste Märtyrer unter den Aposteln.
Legenden berichten vom Zauberer Hermogenes, den Jakobus überwand, von Dämonen befreite und dessen Zauberbücher er dann ins Meer werfen ließ. Auf seinem Wege zur Richtstätte heilte Jakobus demnach einen Lahmen und bat den Henker um eine Flasche Wasser, damit er Josias, der ihm den Strick umgelegt hatte und sich ebenfalls auf dem Hinrichtungsplatz bekehrte, taufen könne; auch Josias wurde daraufhin mit Jakobus enthauptet.
In Jerusalem steht die Jakobskirche angeblich an der Stelle seines Martyriums. Im Jahr 70 seien seine Gebeine auf den Berg Horeb / Sinai ins Jakobskloster - das heutige Katharinenkloster - gebracht worden.
In Spanien ist die Überlieferung verbreitet, dass Jakobus dort gleich nach der Himmelfahrt Christi gepredigt und Jünger geworben habe mit der Prophezeiung, dass er nach seinem Tod dort Unzählige bekehren werde. Das Grab soll vergessen worden sein, bis sich Jakobus dem Eremiten Pelayo / Pelagius auf dem so genannten Sternenfeld, spanisch Compostela, - einer vorchristlichen Nekropole - offenbarte.
813 wurde dort mit dem Bau eines Wallfahrtszentrums begonnen, am 25. Juli 816 - daher der Gedenktag - wurden Jakobus' Reliquien in der neuen Kirche beigesetzt. Heute befindet sich an dieser Stelle die Kathedrale des weltberühmten Wallfahrtsortes Santiago de Compostela.
Seit 1122 gilt jedes Mal, wenn der Gedenktag auf einen Sonntag fällt, das Jahr als heiliges - so das Jahr 2010, 2021 und wieder im Jahr 2027.
Bis ins 15. Jahrhundert zog Santiago de Compostela mehr Pilger an als Rom oder Jerusalem. Die Pilger auf dem Camino, dem Jakobsweg, erhielten am Ziel damals eine Muschel, mit der sie dann ihren Pilgerhut zierten.
Als nach dem Abflauen der Wallfahrten 1879 Jakobus' Reliquien aufgefunden wurden, bekam das Pilgerwesen Aufschwung.
Seit 1937 General Franco an einem 25. Juli in einer entscheidenden Schlacht des Bürgerkrieges siegte- und dies auf die Hilfe von Jakobus zurückführte- begann er die Jakobusverehrung nationalistisch zu instrumentalisieren. Er machte den Gedenktag zum spanischen Nationalfeiertag, unterstützte Wallfahrten und somit begann eine neue Blütezeit.
Seit den 1970er-Jahren ist die Wallfahrt nach Santiago de Compostela nicht nur als touristisches Erlebnis wieder modern geworden. Viele Menschen unternehmen die Pilgerreise auch auf der Suche nach erlebter Spiritualität oder nach sich selbst zeitaufwändig zu Fuß, per Fahrrad oder auf dem Pferd. Wer wenigstens 100 km zu Fuß oder 200 km mit dem Fahrrad hinter sich gebracht hat, erhält im Pilgerbüro die ersehnte Urkunde; über den Pilgern schwingt zum Schluss mancher Gottesdienste ein riesengroßer Weihrauchkessel durch die Kirche. Der 25. Juli wird als Höhepunkt mit einem großen Feuerwerk begangen.
Attribute: als Pilger, als Ritter (Maurentöter), mit Muschel
Patron von Spanien und Innsbruck; der Krieger, Arbeiter, Lastenträger, Seeleute, Hutmacher, Strumpfwirker, Wachszieher, Kettenschmiede, Apotheker und Drogisten; der Pilger und Wallfahrer; für das Wetter, für Gedeihen der Äpfel und Feldfrüchte; gegen Rheumatismus
Bauernregeln: Ist es drei Tage vor Jakobi schön, so wird das Korn dauerhaft.
Um Jakobi heiß und trocken, / kann der Bauersmann frohlocken.
Wenn die Tage um Jakobi sehr sommerlich sind, wird das Weihnachtsfest sehr winterlich.
Gegen Margareten und Jakoben / die stärksten Gewitter toben.
Ist Jacobus am Ort, ziehn die Störche bald fort.
Quelle: www.heiligenlexikon.de