Auf den Spuren der Heiligen Hildegard von Bingen
Hildegard von Bingen war Äbtissin einer florierenden Klostergemeinschaft, sie war Visionärin, Gelehrte, mutig und voller Tatkraft. Interessant ist, dass die so genannte „Hildegard-Medizin“, also das Wissen um Kräuter, eine eher untergeordnete Bedeutung in ihrem Leben hatte.
Wir besuchten die ehemaligen Wirkungsstätten oder vielmehr, das was an deren Stellen später erbaut wurde, so z.B. die Kirche St. Rupert, den Rochusberg, die Wallfahrtskirche Eibingen, die Abtei St. Hildegard, sowie die etwa 40 km entfernte Ruine des Klosters Disibodenberg. Dort war Hildegard in den Orden eingetreten und verbrachte 40 Jahre ihres Lebens. Diese Stätte ist auch heute noch ein Ort mit besonderer Wirkung.
Eine Rheinschifffahrt sowie Besuche von Kulturdenkmälern, Läden und Gaststätten sorgten – neben vielen Gesprächen oder Singrunden – für Gemütlichkeit.
Eine beeindruckende Begegnung gab es mit Sr. Philippa Rath, Buchautorin und Synodenteilnehmerin, die ihren kritischen und dennoch hoffnungsvollen Blick auf die Entwicklungen in der Kirche darlegte.
Berührend waren die Gespräche unter vielen gleichgesinnten Frauen. Frauen, die zum Teil mit großem Einsatz unsere Kirche aktiv mitgestalten, sich mit voller Kraft und ganzem Herzen für den Glauben einsetzen – und immer noch in dieser männerdominierten Gesellschaft Leid und Frustration erleben müssen. In der Diözese Linz ist – trotz aller Schwierigkeiten - manches für Frauen leichter möglich, das wurde uns in diesen Tagen klar.
Tägliche Liturgien und spirituelle Impulse – teils in Kirchen, teils in der Natur – mit wunderschönen und ansprechenden modernen Texten und Liedern haben das Herz und die Seele berührt.
Dass die Oberösterreicherinnen die meisten waren (ein Bus von vier) und Hörsching mit 13 Teilnehmerinnen die größte Gruppe war, darf der Vollständigkeit halber noch erwähnt werden.
Die KFB Österreich organisiert alle zwei Jahre eine Reise, bei der eine kirchliche Frau im Mittelpunkt steht. Wir freuen uns schon auf die nächste Reise 2026 und sind gespannt, wohin und zu wem sie uns führen wird.
Text: Claudia Schmidthaler
Fotos: Ingrid Windhager