Donnerstag 3. Oktober 2024
Pfarre Haslach an der Mühl

Die Geschichte der Glocken

 

In der letzten Ausgabe des Pfarrblattes konnten Sie etwas über unsere Haslacher Kirchenglocken lesen – in dieser Ausgabe gibt es einige allgemeine Informationen zu Glocken.

Seit mehr als 5.000 Jahren dienen Glocken Menschen u. a. zur Zeitangabe, zur Warnung vor Sturm und Unwetter oder als Signalglocken. Im Christentum werden Glocken seit rund 1.500 Jahren eingesetzt und sind fixer Bestandteil kirchlichen Lebens. So laden Glocken zum Gottesdienst, begleiten liturgische Handlungen, rufen zum Gebet, erinnern an die Ewigkeit und geben nicht nur dem kirchlichen Alltag einen Rhythmus. Sie künden Freude und steigern die Festlichkeit, machen aber auch Not und Katastrophen bekannt. Durch die Weihe werden Glocken feierlich für den Gottesdienst bestimmt.

Um 6:00, 12:00 und 19:00 Uhr ist das Gebets-Läuten zu hören, das auf das Stundengebet der Klöster, nämlich „Laudes“ am Morgen, „Sext“ bzw. Mittagshore zu Mittag und „Vesper“ am Abend zurückführt. Dabei wird morgens das „Benedictus“ (Lobgesang des Zacharias), mittags der „Angelus“ („Engel des Herrn“) und abends das „Magnificat“ (Lobgesang Marias) gebetet.

Die Glocken am Freitag um 15:00 Uhr erinnern uns an die Todesstunde Jesu.

Eine Viertelstunde vor Beginn der heiligen Messe erklingt das „Zeichenläuten“, fünf Minuten vorher das „Zusammenläuten“ – an normalen Sonntagen mit 3 Glocken und an Hochfesten mit 5 Glocken in Haslach. Direkt beim Einzug in die Kirche wird der Gottesdienst („Zum Altar“) von Ministranten mit einer kleinen Glocke bei der Sakristeitür angeläutet.

Das „Zeichenläuten“ dient dazu, liturgische Handlungen wie z. B. die Wandlung während des Gottesdienstes anzuzeigen. An Hochfesten wie Ostern oder Pfingsten wird der feierliche Einzug und Auszug ebenso meist vom vollen Geläut begleitet wie das „Te Deum“ („Großer Gott, wir loben dich“) am Ende von festlichen Gottesdiensten.

Neben dem Geläute hören wir alle 15 Minuten den Glockenschlag, dabei wird eine Glocke ein-, zwei-, drei- oder viermal zur vollen Stunde mit einem Hammer angeschlagen. Zusätzlich erfolgt jeweils zur vollen Stunde noch die Stundenanzahl mit den entsprechenden Schlägen. Früher waren die Menschen auf die Kirchenglocken als Zeitmesser angewiesen.

Unsere Glocken sind daher täglich und speziell bei kirchlichen Festen mit einer Vielzahl von Glockenschlägen und Geläute im Dauereinsatz.

In der Karwoche schweigen die Glocken ab dem Gloria beim letzten Abendmahl am Gründonnerstag bis zum Gloria in der Feier der Osternacht. Anstatt dessen hört man die Ratschen im Ort.

Glocken werden stets, beginnend von der größten abwärts, gezählt, d.h. Glocke Nr. 1 ist die größte usw. Jede Glocke hat einen Namen - entweder aufgrund ihrer Funktion, nach ihren Stiftern oder nach den Heiligen, denen sie gewidmet ist.

Die schwerste freischwingende Glocke Europas mit 25,2 Tonnen ist aktuell die Andreasglocke in der Kathedrale in Bukarest. Sie wurde von der Gießerei Grassmayr 2016 in Innsbruck gefertigt – dort wurden auch unsere Glocken von 1910 gegossen, welche leider für den Einsatz im 1. Weltkrieg eingeschmolzen wurden.

Wenn Sie das nächste Mal unsere Kirchenglocken läuten oder schlagen hören, wissen Sie nun vielleicht etwas mehr über Ursprung und Geläute unserer Glocken im Kirchturm.

Johannes Kastner

 

Namenstage
Hl. Adelgott, Hl. Ewald, Hl. Niketius, Hl. Utto (Udo)
Evangelium von heute
Lk 10, 1-12 "Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe"
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