Montag 26. August 2024
Pfarre Haslach an der Mühl

Haslach, Hausnummer 1 - Das Aumeyerhaus

 

Haslach 1 – eine einst markante Hausnummer – nach Einführung der Straßennamen in den 1960iger Jahren Windgasse 17, seit 1988 Standort des Haslacher Kaufmannsmuseums: Das Aumeyerhaus.

In der Haslacher Häuserchronik lassen sich die Eigentümer des nordseitig ersten Bürgerhauses innerhalb der Ringmauer, baulich im Verbund mit dem Alten Turm, bis ins Jahr 1720 zurückverfolgen. Die Liste beginnt mit den Namen Gruber und Paschinger, gefolgt von Gumpenberger, Konrad, Hartl, Schneider, Felser, Fribes, Knödel, Sauheitl, Neukam, Meisinger, Groiss, Huber und endet mit den Aumeyers, den aktuell gebrauchten Namensgebern des Hauses. Die Vorbesitzer waren Schuhmacher, Weber, Leinwandhändler, Krämer und Zimmermeister und kamen aus Sarleinsbach, Damreith, Peuerbach, Oberplan, St.Stefan und Schwanenstadt. 1904 erwarben Rudolf und Theresia Aumeyer, angesehene Haslacher Bürger, das Haus. Sie bewohnten auch das runde Türmchen, den Verbindungsbau zum Alten Turm mit Blick in die Windgasse. Im Obergeschoß wohnten die Mieter Bruckmüller, Hengstler und Justine Gruber, im Erdgeschoß betrieb von 1917 bis 1972 Stefanie Ortner eine Greißlerei mit Handel von Fahrrädern und Zubehör. 1963 wurde das Rundtürmchen abgerissen und an gleicher Stelle ein Durchgang für Fußgänger geschaffen. Nach der Schließung des Geschäftes wurde das Haus 1975 zum Kaufpreis von 950.000 Schilling mit hoher Landesförderung vom Heimatverein erworben und auf Initiative des Berufschullehrers Peter Anderle in ein Kaufmanns- und Handelsmuseum verwandelt. Die Originaleinrichtung von 1917 konnte fast vollständig wieder aufgebaut und mit Objekten aus ganz Österreich erweitert werden. Das Museum wurde im Rahmen der Haslacher Kulturtage 1988 eröffnet und über viele Jahre erfolgreich vom Heimatverein geführt. Es erstreckt sich über das gesamte Erdgeschoß des Hauses, das erste Stockwerk und der Dachboden werden vorwiegend als Lager genutzt oder stehen teilweise leer. In Folge der Gründung des Vereins „Kultur in der Fabrik“ (KuF) wurde durch Obmann Ing. Manfred Quatember die Zusammenführung sämtlicher Museen unter einer gemeinsamen Trägerschaft in die Wege geleitet. Das Webereimuseum übersiedelte in die Vonwillerfabrik, der laufende Betrieb des Kaufmannsmuseums wurde ebenfalls vom Verein Kultur in der Fabrik übernommen. 2014 wurde die Sammlung inhaltlich neu geordnet und inventarisiert, das Museum durch einfache Renovierung auf den heutigen Stand gebracht. Auch das Gartenareal wurde seither bei verschiedenen Kulturveranstaltungen genutzt. Nunmehr sind bauliche Maßnahmen und eine zeitgemäße Erschließung des Hauses unaufschiebbar. Diese umfangreiche Sanierung kann als öffentliche kulturpolitische Aufgabe nur mit ausreichender Gemeinde- und Landeskulturförderung finanziert werden, wozu das geschichtsträchtige Haus mit Garten und Ringmauerturm in den Besitz der Gemeinde übergehen wird.

Gastbeitrag von Norbert Leitner

Heimatverein Haslach

 

Fotos Heimatverein Haslach

Skizze Rekonstruktion, Kleinhanns, 1976

Häuserchronik Haslach, Teil 2, S. 366, 1991

 

 

Namenstage
Hl. Gregor von Pfalzel, Hl. Teresa Jornet y Ibars OSCl, Hl. Anastasius der Tuchwalker, Hl. Johanna Elisabeth Bichier des Ages, Sel. Mirjam von Abellin
Evangelium von heute
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