Donnerstag 3. Oktober 2024
Pfarre Haslach an der Mühl

Krankenhauskapelle

 

Innenleben mit kulturgeschichtlichem Bezug

 

In zwei Ausgaben der Haslacher Pfarrnachrichten hat Prior Dr. Isfried Pichler die bewegte Geschichte des Haslacher Krankenhauses, der „Anna Dorfwirt’schen Krankenhausstiftung“, von Beginn an bis Ende der 1960er Jahre sorgfältig recherchiert und akribisch aufgearbeitet. Über die Zeit danach gibt es Aufzeichnungen aus verschiedenen Quellen und von teils unbekannten Autoren. Eine Station wird dabei eher nebensächlich erwähnt, wir wollen ihr daher in diesem Beitrag gebührend Raum und Aufmerksamkeit widmen: Der Kapelle des Krankenhauses mit ihrem kulturell interessanten Innenleben.

 

Dem steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen sowie einer langfristigen Existenzsicherung Rechnung tragend, fiel am 21.September 1973 nach langen Beratungen zwischen Kuratorium, Gemeinde und der Bürgermeisterkonferenz des Bezirkes Rohrbach die Entscheidung, das Krankenhaus mit allen Rechten und Pflichten inklusive Stiftungsvermögen vom Kuratorium dem Sozialhilfeverband Rohrbach zu übertragen. Von da an konnten dringend anstehenden Um- und Zubauten ostseitig durchgeführt werden: Speisesaal, Küche, Schwesternzimmer, Büro und die bisher im Althaus integrierte Hauskapelle. Neben dem kirchlichen Geschehen für die Hausbewohner und das Personal ist die Kapelle auch ein offener Ort der Begegnung, vor allem für die umliegenden Bewohner. Die Einweihung der neuen Kapelle fand am 21.Dezember 1975 durch Diözesanbischof DDr. Franz Zauner statt. Seither wird hier wöchentlich, anfangs sonntags und bis zuletzt samstags, die Heilige Messe gefeiert. Auffallend der prägende Raummittelpunkt der Kapelle. Ein Altarbild mit kulturgeschichtlichem Bezug, der nur wenigen Eingeweihten bekannt ist. Ein Mosaik mit Kreuz, in dessen Schnittpunkt der Kopf Christi abgebildet ist.

Hauskapelle im Haslacher Krankenhaus 2011, zwei Jahre vor der Übersiedlung

 

Das Ravennakreuz

Vorlage für das Haslacher Altarbild

Basilika Sant'Apollinare, Apsis mit Mosaik und Kreuz

 

Beim Betreten des Andachtsraumes im neuen Haslacher Altenheim fällt der Blick zuallererst auf das dominierende, in Mosaik geschaffene Altarbild, eine Nachbildung der Kreuzdarstellung in der Kirche Sant’Apollinare (oben).

Sant’Apollinare ist eine dem hl. Apollinaris von Ravenna geweihte Kirche in Classe, eines südlich gelegenen Vorortes von Ravenna, Italien. Berühmt ist sie vor allem durch die schillernden Wandmosaike in ihrem Inneren, die in ihrer Ausdruckskraft von byzantinischen Meistern zu künstlerischer Vollendung gebracht wurden. Sie zeugen vom Einfluss der frühen byzantinischen Architektur und sind von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Das Mosaik der Apsis gilt als erste Verklärungsdarstellung, in der Christus durch ein Kreuz wird. Die Nachbildung für das Haslacher Altarbild wurde vom Atelier Mosaici artistici Guiseppe Cancian aus Spilimbergo auf Anregung des damaligen Bezirkshauptmannes Dr. Blecha im Auftrag von DI Reinhold Kroh hergestellt. Über die Beweggründe für diese besondere Auswahlentscheidung gibt das vorliegende Archivmaterial keine Auskunft.

 

Norbert Leitner

Quellen: de.wikipedia.org./wiki/Ravenna;

Bezirksalten- und Pflegeheim Haslach, Hauschronik

 

Anbot aus Spilimbergo für die Haslacher Mosaik-Nachbildung (1975)

 

Nach der Übersiedlung ist das symbolträchtige Altarbild im Andachtsraum des neuen Hauses Am Bach Blickfang.

 

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