

Die Pfarrkirche von Haslach gilt als einer der bedeutendsten Kirchenbauten der Spätgotik im Oberen Mühlviertel und wurde im 14. bzw. 15. Jahrhundert erbaut. An der Süd- und Ostwand der Kirche war die einstige Friedhofsanlage. Diese ist durch zahlreiche Grabsteine an der Kirchenmauer noch zu erkennen.
Eine Besonderheit ist die Totenkapelle bzw. das Beinhaus auf der Rück-seite der Kirche. Nachdem der Leichnam verwest war, wurden zurückbleibende Knochen gereinigt und im Beinhaus eingelagert. Ein Zuwachs in der Bevölkerung machte die Einführung der Beinhäuser aus praktischen Gründen notwendig, damit Platz für weitere Bestattungen geschaffen werden konnte. 1846 wurde dieser Friedhof aufgelassen und an den heutigen Standort verlegt.
Vor dem Beinhaus befindet sich die 285 cm hohe Totenleuchte oder Lichtsäule aus dem 15. Jahrhundert. Aufgrund der eingemeißelten Zunftzeichen wird angenommen, dass diese Friedhofsleuchte von der Haslacher Fleischerzunft (Bratlbrater) gestiftet wurde. Diese Leuchten waren sichtbarer Ausdruck des Totengedenkens und wurden bis ins 17. Jahrhundert errichtet.
In unmittelbarer Nähe befindet sich in einem Anbau die Statue des „Schmerzensmannes“ (Christus mit Dornenkrone und in Fesseln - 19. Jh.). Diese konnte dank einer großzügigen Spende 2017 restauriert werden.
In besonderer Erinnerung ist mir eine lange Geldrutsche für Spenden vom Eingangsgitter im Beinhaus zu einem Opferstock im Inneren.
Weitere interessante Details zu unserer Kirche sind im Kirchenführer der Pfarrkirche Haslach (liegt in der Kirche auf) und auf der Website der Pfarre nachzulesen – www.dioezese-linz.at/pfarre/4123.
Johannes Kastner