Abschließender Bericht NS-Euthanasie
Mit diesen Worten schloss der Klagenfurter Historiker Univ. Prof. Dr. Peter Gstettner seine beeindruckende Festrede in der Pfarrkirche Haslach anlässlich der erhebenden Gedenkfeier für die zehn Haslacher Opfer der NS-„Euthanasie“.
Wenige Tage später untermauerte die Historikerin Mag. Ludmilla Leitner vor großem Publikum im Pfarrzentrum die Thesen des Referenten. Ihr Vortrag „Ihr Tod reißt nicht die geringste Lücke….“ war eine akribische Recherche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Hintergründen der „Aktion T4“. Weitere Themen waren die theoretischen Wegbereiter der NS-„Euthanasie“ sowie der konkrete Ablauf des Tötungsprogrammes am Beispiel Schloss Hartheim. Was mit dem zynisch missbrauchten Begriff „Euthanasie“ begann, endete in der industriellen Massenvernichtung der europäischen Juden im Rahmen des Holocaust.
Die Schilderung der unfassbaren Geschehnisse in ihren bisher nicht gekannten Einzelheiten hinterließ eine betroffene Zuhörerschaft. Sie soll Mahnung sein, dass es niemals mehr – so Prof. Peter Paul Wiplinger in seiner Gedenkrede – „Opfer einer auf grenzenloser Verblendung aufgebauten Ideologie, die zu Grauenhaftem geführt und 55 Millionen Tote und Europa als ein Trümmerfeld hinterlassen hat“, geben darf.
Wir, die Nachfolgegeneration, haben keine Schuld am Tod dieser Menschen. Es gibt aber, so Prof. Gstettner, so etwas wie eine „Vergessensschuld“. Haslach hat mit der feierlichen Setzung des Gedenksteines einen Teil seiner „Vergessensschuld“ abgetragen.
„VERGISS UNS NICHT
DIE WIR HIER GETÖTET WURDEN
DENN DAS VERGESSEN
DES BÖSEN
IST DIE ERLAUBNIS
ZU SEINER WIEDERHOLUNG“
Inschrift am griechischen Denkmal im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen