Holzmarterl
1634/ 1635 war erstmals Pest in unserer Gegend. 1649 bis 1651 "die Pest". In dieser Zeit starben 400 Personen aus dieser Gegend, die in den Pestfriedhöfen (Tasdorf/ Ostermiething/ Hochburg) begraben wurden.
1713/ 1714 war wieder eine Pestperiode. Am 12.01.1714 wurde daher ein Pestfriedhof für Haigermoos und Franking ausgesteckt und konnte benützt werden. Der erste Begrabene war der Fuchs aus Neuhausen.
Andreas Feldmoser aus Haigermoos war einer, der neben dem Kaplan aus Ostermiething, die Kranken besuchte, ihnen half und sie immer wieder ermahnte, Vorsichtsmaßnahmen die den "schwarzen Tod" bekämpfen zu befolgen. Feldmoser erkrankte selber an der Pest und verstarb. Seine Frau wurde ebenso schon für Tod gehalten und zum Pestfriedhof hinausgeführt. Doch sie war nicht Tod, erhob sich, wurde wieder nach Hause gebracht und wurde wieder gesund. Zum Dank gelobte sie der Errichtung einer Pestkapelle. Ob diese jemals gebaut wurde kann man nicht sagen.
Am Pestfriedhof befindet sich heute ein Holzmarterl mit dem Bild des Hl. Sebastian, der schmerzhaften Muttergottes, dem Hl. Rochus und den armen Seelen. Vier größere Hügel bedecken die Ruhestätten der Verstorbenen.
(Quelle: Heimatbuch Haigermoos, Josef Kern, Hrsg. Gemeinde Haigermoos, 2009)