Zünden wir ein Licht und schaffen wir ein Bild

Seit drittem Adventsonntag befindet sich im Altarraum unserer Pfarrkirche ein einzigartiges Lichtbild das der Künstler Edgar Lissel kreiert hat.
Ausgeführt wurde es in Zusammenarbeit mit dem Lichttechniker Georg Naderer.
Vorbereitungsarbeiten:
Zur Fertigstellung des Bildes schreibt Edgar Lissel - vorausblickend auf den zweiten Teil der künstlerischen Gestaltung in der Kirche:
Zünden wir ein Licht und schaffen wir ein Bild
Bei einem meiner frühen Besuche in der Pfarrkirche Hagenberg beobachtete ich fasziniert die lebhaften Lichtspiele an Wänden und Boden des Raumes. Es war ein Moment in dem eine bestimmte Konstellation, eine Tageszeit, ein Lichteinfall und meine Aufmerksamkeit betrachtend aufeinandertrafen. Kontemplation und wertvolle Momente dieser Art sind mir einerseits sehr vertraut und doch bin ich immer wieder erfreut, wenn sie mir begegnen und mich überraschen. So entwickelte sich in meinen Gedanken zu den Neuentwürfen für die Pfarrkirche Hagenberg immer mehr das Anliegen heraus, mit Lichtinszenierungen zu arbeiten. Eine Lichtbildprojektion im Altarbereich kommt ganz ohne herkömmliches Material aus und präsentiert sich allein über Licht. Materialität wird zurückgelassen.
In der Kunstgeschichte sind Bilder mit Lichtstrahlen ein Verweis auf das Wirken Gottes und natürlich werden vom Leser dieser Zeilen längst die vielen Verweise in das Beziehungsgeflecht von Mystik, Licht und Religion bemerkt worden sein.
„Das Leben war das Licht der Menschen" (Joh 1,4)
„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8,12).
Mit dem Wissen um diese Bezüge, aber mehr noch meiner eigenen Faszination für Lichtphänomene und Prozesse im Licht folgend, gestaltete ich mit großer Behutsamkeit die neuen Situationen für die Pfarre Hagenberg.
Weitere Objekte im Kirchenraum werden durch Glas bestimmt und Licht, das sich an und in ihm bricht. Sie bieten dem Licht im Raum eine Projektionsmöglichkeit und machen auf das aufmerksam, das den Raum bestimmen soll.
Ich hoffe damit Punkte des Verweilens und Erlebens an einem Ort geschaffen zu haben, der sowohl der individuellen wie auch der gemeinschaftlichen Feier einen anspruchsvollen Rahmen bieten soll. Ich würde mich freuen, wenn die neuen Elemente in vertrauter Umgebung von der Gemeinde mit einer wohlwollenden Neugierde aufgenommen werden können.
Licht erscheint als Symbol des Lebens,
ohne Licht wären wir nicht.
Edgar Lissel
Am Donnerstag, 9. Dezember ist die Freude groß über das gelungene Projekt.
Edgar Lissel greift zur Kamera und fotograifert:
Lichtbild
platz nehmen
sich mit dem neuen auseinandersetzen
schauen
wirken lassen
absichtslos
ohne darin schon etwas zu entdecken
ohne zu fragen: was ist das?
einfach wirken lassen
gedanken kommen und gehen
...
Bruno Fröhlich