Firmung
Beim Sakrament der Firmung bestätigen die Jugendlichen nach Taufe und Erstkommunion öffentlich ihr Ja zum Glauben, sollen "mündige Christen" werden und ihr Christ sein aus Überzeugung leben. Der Begriff "Firmung" wird übersetzt mit "festmachen", "bestätigen" und „Stärkung".
Bei der Firmung zeichnet der Bischof mit Chrisam ein Kreuz auf die Stirn des Firmlings und spricht:
"Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist."
Die Firmung hat aber noch einen zweiten Aspekt: In den meisten Fällen wird die Entscheidung, ob ein Kind Christ wird durch die Eltern in der Taufe getroffen. Bei der Firmung bekennt der Firmling selbst: Ja, ich will mich weiter für die Sache Gottes einsetzen!
Voraussetzung zur Firmvorbereitung:
- Du bist getauft
- Du bist bis August des Folgejahres 13 Jahre alt. (3./4. Klasse HS/GYM)
- Du besuchst den Religionsunterricht
- Du bist bereit, am Firmunterricht zur Gänze teilzunehmen
Firmvorbereitung
Zu Beginn der Firmvorbereitung findet die Gruppeneinteilung statt. Ein/Eine FirmgruppenleiterIn wird euch in ca. 8 Gruppenstunden begleiten, und mit Euch über Gott, über Jesus Christus, den Hl. Geist, das Sakrament der Hl. Firmung ... reden und arbeiten.
Verlässliches Kommen zu den Gruppenstunden wird erwartet!
Die FirmkandidatInnen erhalten nach Absolvierung der Vorbereitung eine Firmkarte, mit der sie zu jeder öffentlich ausgeschriebenen Firmung gehen können. Diese Karte ist für die Firmung unbedingt notwendig.
Weiterführende Informationen zur Firmung und zu den öffentlichen Firmterminen in der Diözese Linz
Gebet
Ich glaube an den Heiligen Geist.
Ich glaube, dass er meine Vorurteile abbauen kann.
Ich glaube, dass er meine Gewohnheiten ändern kann.
Ich glaube, dass er meine Gleichgültigkeit überwinden kann.
Ich glaube, dass er mir Phantasie zur Liebe geben kann.
Ich glaube, dass er mir Warnung vor dem Bösen geben kann.
Ich glaube, dass er mir Mut für das Gute geben kann.
Ich glaube, dass er meine Traurigkeit besiegen kann.
Ich glaube, dass er mir Liebe zu Gottes Wort geben kann.
Ich glaube, dass er mir Minderwertigkeitsgefühle nehmen kann.
Ich glaube, dass er mir Kraft in meinem Leben geben kann.
Ich glaube, dass er mein Wesen durchdringen kann.
Die 7 Gaben des Heiligen Geistes
Verschiedene Gaben und Fähigkeiten sind allen Menschen geschenkt, um sie zu nützen und weiterzuentwickeln. Die Sieben Gaben des Heiligen Geistes sind ein Versuch, die Vielfalt der Geistesbegabung auszudrücken und zu ordnen. Wir unterscheiden die Gaben und die Früchte des Heiligen Geistes. Die Früchte des Geiste ("Liebe, Freude, Friede,...!") wachsen langsam, wenn wir uns bemühen, gemäß unserer Gaben zu leben. Die Sieben Gaben werden jedem Einzelnen von uns einmal bei der Firmung geschenkt und stehen uns bleibend zur Verfügung.
Die Sieben Gaben dienen als Hilfestellung, da der Heilige Geist immer unser Vorstellungsvermögen übersteigt.
WEISHEIT - "Man sieht nur mit dem Herzen gut."
Die Gabe der Weisheit ermöglicht uns, alles so wie es ist zu sehen, die Dinge, Situationen und Menschen mit den Augen der Liebe zu betrachten.
Die Gabe lässt uns auch unsere Fehler sehen und ermuntert uns neue Wege zu suchen. Sie gibt uns Gelassenheit, wenn das, was wir erleben unseren Verstand übersteigt und wir mit unseren Erklärungen am Ende sind. Die Gabe der Weisheit öffnet uns die Augen, sie beleuchtet das Gute in uns selbst und anderen und lässt uns über das Leben freuen. Durch sie erhalten wir Lebensfreude, Kraft zur Hoffnung und um Verantwortung zu übernehmen.
EINSICHT / VERSTAND
Verstand ist die bewusste Tätigkeit des Nachdenkens und Einsicht deren Ergebnis. Es geht besonders darum, Gott besser zu verstehen, also um die Einsicht in religiöse Wahrheiten, Glaubenswahrheiten und das Verständnis der Bibel. Die Gabe der Einsicht bewirkt, dass wir uns vom Geheimnis des Lebens berühren lassen, z.B. vom Geheimnis der Schönheit, die wir in der Natur immer wieder erleben.
RAT
Die Gabe des Rates hilft uns, in verschiedenen Lebenssituationen Entscheidungen zu treffen. Sie bringt keine fertigen Antworten, aber Wegweiser. Sie gibt uns Orientierung bei unseren Lebensentscheidungen und kann uns vor falschen oder überstürzten Entscheidungen schützen. Mit der Gabe des Rates können wir den Willen Gottes für unser Leben erkennen. Zu ihr gehört auch dien Phantasie neue Werte, Wege und Ziele zu entdecken. Die Gabe des Rates ermöglicht, dass wir uns selbst frei entscheiden und andere unterstützen, ihren eigenen Weg zu finden.
ERKENNTNIS
Die Gabe der Erkenntnis führt zu einer tieferen Sicht dessen, was wir erleben. Sie hilft Gut und Böse zu unterscheiden und Ereignisse einzuordnen. Sie bewirkt, dass wir Hintergründe und Ziele verstehen und Zusammenhänge durchschauen. Die Gabe der Erkenntnis bewirkt, dass wir uns religiös interessieren und uns weiterbilden. Mit ihr suchen wir Antworten auf unsere Sinnfragen. Sie lässt uns unser Leben und die Welt aus der Sicht des Glaubens und Vertrauens deuten.
STÄRKE
Die Gabe der Stärke bedeutet, nach Gottes Willen zu handeln, zu reden, zu leben, d.h.: das als gut und richtig erkannte auch zu verwirklichen. Stark sein bedeutet auch in schwierigen oder dunklen Zeiten weiter zu glauben. Es heißt mutig sein und Zivilcourage haben. Die Gabe der Stärke hilft uns, unsere eigenen Überzeugungen treu zu bleiben. Die Gabe der Stärke befreit. Sie bewirkt, dass wir mit gesundem Selbstbewusstsein zu uns stehen, zu unserer eigenen und persönlichen Art und damit etwas bewegen.
FRÖMMIGKEIT
Die Gabe der Frömmigkeit bewirkt die persönliche Bindung an den persönlichen Gott - Gott zu dem wir du sagen dürfen. Frömmigkeit bedeutet Hingabe, Vertrauen und Freude an Gott. Diese Verbindung mit Gott, bewirkt gleichzeitig, dass wir die Menschen lieben, dass wir in Gemeinschaft leben können. Mit Frommsein verbindet man oft Enge und Abgehobenheit, es geht aber um unsere Einstellung zu den Menschen, mit denen wir zusammenleben, und um unser Handeln.
GOTTESFURCHT
Die Gabe der Gottesfurcht hat nichts mit lähmender Angst zu tun, sondern mit der Furcht, Gott nicht gerecht zu werden. Sie bewirkt die Ehrfurcht vor Gott, dem "Ganz-Anderen". Gott, der uns gleichzeitig liebend nahe und ganz anders ist. Es geht um unser begrenztes Menschsein, Geschöpfsein im Vergleich zu Gottes unendlicher Liebe und Größe. Mit anderen Worten: Wir sind uns bewusst, dass Gott unser Leben in der Hand hält.