Versehgang/ Tod/ Begräbnis
"Ich bin die Auferstehung und das Leben!
Wer an mich glaubt wird leben, auch wenn er stirbt!"
(Joh 11,25)
Der Versehgang
Für jeden Menschen kommt die Stunde des Todes. Sie ist das sicherste Ereignis, mit dem er
rechnen muss. Das ist bedrängend und macht Angst.
Damit ein sterbender Mensch diesen entscheidenden Schritt in Zuversicht und Hoffnung tun kann, soll er zugerüstet--versehen--sein.
Wird der Priester zum Versehgang gerufen, dann soll der Kranke nach Möglichkeit noch bei
Bewusstsein sein, um diese Zurüstung mit vollziehen zu können.
Das Krankenzimmer möge entsprechend gerichtet sein.
Wenn erforderlich, nimmt der Priester zuerst die sakramentale Beichte des Kranken entgegen,
notfalls in allgemein gehaltener Form. Legt der Kranke zu diesem Zeitpunkt keine sakramentale
Beichte ab, dann lädt der Priester den Kranken und die Anwesenden zum Schuldbekenntnis ein.
Dann vermittelt der Priester dem Kranken den vollkommenen Ablass (Vergebung aller Sünden) in der Sterbestunde.
Wenn möglich, wird dem Sterbenden zur Stärkung in der Todesstunde die Kommunion als
Wegzehrung gespendet.
Das gemeinsame Gebet und der Segen sollen die Anwesenden und den Sterbenden stärken.
Was soll vorbereitet werden?
Wenn vorhanden, bereiten sie bitte ein Kreuz, eine Kerze und Weihwasser vor
und stellen sie dies evtl. auf einen gedeckten Tisch (auch Nachtkästchen).
Was ist bei einem Todesfall zu tun?
Arzt verständigen:
Dr. Astrid Romar: 07257 - 7621
Dr. Karl Baumschlager: 07257 - 7320 ..0
Bestattung informieren:
Hatzenbichler (Molln): 07584 - 2379
oder: 0650 - 7584140
Erst nach der Kontaktaufnahme mit dem Priester können die Termine für
die Totenwache und das Begräbnis festgesetzt werden.
Für die Vergabe von Nutzungsrechten von Grabstellen ist ebenfalls
das Pfarramt zuständig.
Texte und Gebete
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr;
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last,
ach, Herr, gib unsern aufgescheuchten Seelen
das Heil, für das Du uns geschaffen hast.
Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern,
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.
Lass warm und heil die Kerzen heute flammen,
die Du in unsre Dunkelheit gebracht
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen!
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang der Welt,
die unsichtbar sich um uns weitet,
als Deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
(Dietrich Bonhöffer)
Der Tod ist nichts
Der Tod ist nichts,
ich bin schon in den nächsten Raum geschlüpft.
Ich bleibe ich und du bleibst du.
Was auch immer wir füreinander waren, das sind wir noch.
Rufe mich bei meinem gewohnten Namen.
Sprich zu mir so leicht und einfach,
wie wir es immer getan haben.
Lass nicht zu,
dass etwas anders wird in unseren Gesprächen.
Hülle dich nicht in dunkle Trauer und Sorge.
Lach-wie wir immer über unsere kleinen Scherze gelacht haben.
Bete-lächle-denk an mich-bete für mich.
Sprich von mir wie früher,
und lass nicht den Schatten der Trauer über meinem Namen sein.
Das Leben ist so, wie es immer war.
Es geht beständig weiter.
Warum sollte ich nicht in deinen Gedanken sein,
nur weil du mich nicht mehr siehst?
Ich warte auf dich,
ganz in deiner Nähe- nur um die Ecke.
Wie begegne ich Trauernden und Sterbenden?
"Wünsche eines Sterbenden"
1. Lass mich in der vertrauten Umgebung sterben. Das ist im Augenblick
vielleicht schwer für dich. Aber im Nachhinein wird es dich bereichern
und dir den Verlust erleichtern.
2. Bleibe bei mir, wenn mich jetzt Zorn, Angst, Traurigkeit und Verzweiflung
packen. Hilf mir zum Frieden zu gelangen.
3. Wenn ich gestorben bin, höre ich noch was du sagst, auch wenn ich
schweige und meine Augen gebrochen scheinen. Darum sag nicht
irgendwas, sondern das Richtige.
4. Das Richtige ist das, was es mir leichter macht mich zu trennen. Zeig mir
deinen Mut, der sich abfindet, nicht den haltlosen Schmerz. Sag mir, wie
du dein Leben ohne mich einrichten wirst. Glaub nicht, es sei herzlos,
das jetzt zu sagen. Es macht mich freier.
5. Das Richtige wäre das Wort, aus dem ich gelebt habe. Versuche dieses
Wort oder diesen Satz zu finden und sage ihn mir ins Ohr.
6. Halte mir die Hand. Wisch mir den Schweiß von der Stirn und die
Tränen aus den Augen. Bleib bei mir. Bete mit mir.
7. Jetzt, da ich davongehe, klage niemanden an, sondern versuche
dankbar zu werden, für alles, was war.
8. Das viele Trauern ist nur die andere Seite unseres Unglaubens. Du
sollst nur wissen, dass auch du diesen Weg gehen wirst und wir beide
wieder Auferstehen werden. Was wir zusammen erlebt haben, nimm
mit dir als kostbares Vermächtnis. Lass mein Sterben dein
Gewinn sein. Lebe dein Leben bewusster. Es wird schöner, reifer
und tiefer als es war.
Über den hilfreichen Umgang mit Trauernden
Was Du tun solltest:
• Zeige Deine aufrichtige Anteilnahme und Fürsorge
• Stelle Dich zur Verfügung: um zuzuhören, Besorgungen zu machen, bei den Kindern zu
helfen oder was sonst in dieser Zeit notwendig erscheint.
• Sage ihnen, dass dir das, was ihr/ihm oder den Kindern geschehen ist und der Schmerz, den
sie jetzt erleiden, leid tut und dass du wahrscheinlich diesen Schmerz nur erahnen kannst.
• Erlaube ihnen, soviel Trauer auszudrücken, wie sie jetzt gerade empfinden und mit dir teilen
möchten.
• Ermutige sie, mit sich selbst Geduld zu haben, nicht zu viel von sich selbst zu verlangen und
sich selbst keine Schuld zuzuschreiben.
• Erlaube ihnen über ihren lieben Menschen, den sie verloren haben, so viel und so oft zu
sprechen, wie sie es möchten.
• Sprich mit ihnen über die ganz besonderen, einmaligen Qualitäten des Menschen, den sie
verloren haben.
• Was Du nicht tun solltest:
• Lass dich nicht durch dein eigenes Gefühl der Hilflosigkeit davon abhalten, den
Hinterbliebenen hilfreich die Hand zu reichen.
• Meide sie nicht, nur weil dir der Kontakt unangenehm ist. (Von Freunden gemieden zu
werden, fügt zusätzlichen Schmerz, zu einer ohnedies unerträglichen schmerzhaften
Erfahrung.)
• Sage nicht, du wüsstest, was sie empfinden (Wenn du nicht selbst in einer vergleichbaren
Situation warst, wirst du wahrscheinlich nicht empfinden können, wie es ihnen geht.)
• Sage nicht:"Geht es dir denn immer noch nicht besser?" oder irgendetwas ähnliches, was die
Gefühle der Hinterbliebenen beurteilt.
• Schreibe ihnen nicht vor, was sie eigentlich fühlen oder tun sollten!
• Wechsle nicht das Gesprächsthema, wenn sie auf ihren Verstorbenen zu sprechen kommen.
• Vermeide nicht den Namen des Verstorbenen zu erwähnen aus Angst, du könntest sie damit
an ihren Schmerz erinnern (sie haben ihn ohnehin nicht vergessen)
• Bedenke: Hinterbliebene werden oft durch Gefühle von Zweifel und Schuld gequält, irgendetwas
unterlassen zu haben, was den Tod hätte verhindern können.
• Mache keine Bemerkungen, welche Zweifel am Tun der Hinterbliebenen erkennen lassen.