Kircheninnenraum
Ort des Vorsitzes (Sedes)
Die gottesdienstlichen Versammlungen erfordern in der Regel den Dienst der Leitung.
Deshalb ist der festgelegte (Priester)Sitz ein wichtiger Ort und ein Orientierungspunkt in jedem Gottesdienstraum.
(Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz)
Durch das verwendete Material (Ahornholz) bildet der Ort des Vorsitzes eine Einheit mit Altar und Ambo.
Hier werden die Eröffnung und der Abschluss der Gottesdienste geleitet.
Der Altar
Die Würde des Altares liegt vor allem darin begründet, dass er Tisch des Herrn ist.
Er ist „Mittelpunkt der Danksagung, die in der Eucharistiefeier zur Vollendung kommt“ (AEM 259)
Der Altar ist also das Zentrum, nicht nur des Altarraumes, sondern der ganzen Kirche.
Da der Altar ein Symbol für Christus ist, ist er Mittelpunkt jeder gottesdienstlichen Feier und so auch der versammelten
Gemeinde.
In unserer Kirche ist der neue Hauptaltar (Volksaltar) in hellem Ahornholz ausgeführt. Normalerweise ist er frei von
jeglichen Dingen. Die Kerzenleuchter stehen neben dem Altar.
Der Ambo
Der Ort für die Verkündigung des Wortes Gottes in der Liturgie ist der Ambo (erhöhter Ort, vongriechisch anabainein = hinaufsteigen).
An ihm wird den Gläubigen der „Tisch des Wortes Gottes“ (SC 51) bereitet.
Der hohe Rang, der dem Ambo zukommt, entspricht der Würde des Wortes Gottes und der Bedeutung
des Wortgottesdienstes;
denn im verkündeten Wort Gottes ist Christus selbst gegenwärtig (PEM 4, vgl. SC 7).
Der Ambo benötigt einen eindeutig bestimmten Ort. Seine künstlerische Ausgestaltung soll
die liturgische Bedeutung zum Ausdruck bringen.
(Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz)
Der neue Ambo in der Pfarrkirche Grünbach ist wie der Altar aus hellem Ahornholz gefertigt.
Das gleiche Material drückt die innere Verbindung dieser beiden Hauptorte der Kirche aus.
Den Gläubigen zugewandt befindet sich eine Ablagefläche für die Heilige Schrift.
Bei den sonn- und feiertäglichen Gottesdiensten wird hier das Lektionar feierlich abgelegt. Während der Woche kann hier in der Bibel gelesen werden.
Der Ort der Taufe
Die Feier der Taufe ist eine Gemeindefeier, die in der Pfarrkirche stattfinden soll.
Jede Pfarrkirche muss daher einen Taufbrunnen haben.
Wie Altar und Ambo hat auch der Taufbrunnen eine Bedeutung, die über die Tauffeier hinausreicht:
Er ist eine ständige Tauferinnerung und sollte diese auch in seiner funktionalen und
künstlerischen Ausgestaltung zum Ausdruck bringen.
(Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz)
Auch der Ort der Taufe wurde in der Pfarrkirche Grünbach neu gestaltet. Er besteht aus dem historischen Taufbrunnen aus Granit bzw. Marmor.
Mit einem neu gestalteten „Taufbaum“ wurde der Ort vervollständigt.
Der Taufbaum ist in Eisen ausgeführt. Mit seiner Krone nimmt er die Form des dahinter liegenden runden Fensters auf.
In ihr werden laufend die Fotos der Neugetauften hineingesteckt.
Im Stamm des Taufbaumes sind schließlich die Hl. Öle verwahrt.
Tabernakel – Ort für die Aufbewahrung der Eucharistie
Jede Kirche braucht einen würdigen und sicheren Ort für die Aufbewahrung der Eucharistie (Tabernakel). Der Ort der Aufbewahrung der Eucharistie soll kunstvoll ausgestattet und für den Kirchenbesucher erkennbar sein.
Das Ewige Licht vor dem Tabernakel weist auf die Gegenwart Christi im eucharistischen Brot hin und ist Zeichen der Verehrung.
(Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz)
In der Pfarrkirche Grünbach nimmt der neue Tabernakel eine alte gotische Tradition wieder auf, indem er in die Nordwand des Presbyteriums eingelassen wurde. Er besteht aus einem Kragstein aus Granit und einem Gehäuse aus Eisen.
Die Türen erinnern im geöffneten Zustand an offene Arme. Im oberen Teil der beiden Türen ist das so genannte Tetragramm eingeschnitten.
Der heilige Name Gottes JHWH (ich bin da) in hebräischen Buchstaben weist auf die heilende Präsenz Gottes hin, die im Eucharistischen Brot verdichtet zum Ausdruck kommt.
Der Innenraum des Tabernakels ist mit Blattgold ausgelegt.
Das Gold leuchtet durch die hebräischen Buchstaben aus dem Inneren des Tabernakels heraus. Im geöffneten Zustand flutet einem das Licht des Goldes entgegen.
Der neue Leonhardi-Platz der Menschenrechte
in der Pfarrkirche von Grünbach
Der Heilige Leonhard gilt als einer der populärsten Heiligen des Alpenraumes
und wird vor allem als Schutzpatron des Stallviehs verehrt.
Wieso wird dann sein Name neuerdings mit dem Menschenrechtsplatz links im Eingangsbereich der Grünbacher Pfarrkirche in Verbindung gebracht?
Einen Hinweis liefert bereits die Kette, die seine Statuen häufig in Händen halten,
so auch die St. Leonhard-Statue vor dem Freistädter Böhmertor.
Bei genauerem Hinsehen ist leicht erkennbar, dass mit einer
solchen Kette keineswegs ein Rindvieh angehängt werden kann,
sondern dass es sich um eine Schließkette zur Fesselung von Gefangenen handelt.
(Folder des neuen Leonhardi-Platz in der Pfarrkirche Grünbach)
Der Ort des Bußsakramentes
Wie beim Taufort soll man auch bei der Planung des Ortes für das Bußsakrament von der Vollform der liturgischen Handlung ausgehen.
Der traditionelle Beichtstuhl ist dafür nur beschränkt geeignet, weil sich in ihm weder die Wortverkündigung noch die Gesten bei der Lossprechung entfalten können.
Bewährt haben sich Beichtzimmer, die so eingerichtet sind, dass sowohl ein anonymes Bekenntnis als auch ein offenes Gespräch möglich ist.
Dabei ist darauf zu achten, dass diese Beichtzimmer aufgrund ihrer Größe, ihrer Möblierung und ihrer künstlerischen Ausgestaltung eine Atmosphäre entfalten, die einem Gespräch förderlich und der Feier des Sakramentes angemessen ist.
(Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz)
Im nördlichen Anbau der Pfarrkirche, der ehemaligen Sakristei, wurde im Zuge der Neugestaltung ein Ausspracheraum eingerichtet.
In seiner schlichten Form unterstützt er die Konzentration auf das Gespräch. Einzige Gestaltungselemente sind ein Tisch mit zwei Sesseln (wahlweise kann ein traditionelles Gitter auf den Tisch gestellt werden), ein historisches Kreuz und eine orthodoxe Ikone des Hl. Nikolaus, des Pfarrpatrons.
Diese Ikone befindet sich in einer kleine Wandnische, die vermutlich früher einmal als Sakramentsnische verwendet wurde.