Der URNENGARTEN
"Eigentlich hätte man doch vom westlichsten Teil des Friedhofes einen wunderbaren Blick auf die Kirche und den Ort. Beruhigend und entspannend ist er. Schade, dass wir den Platz aktuell nicht nutzen. Da sollten wir etwas überlegen." Mit diesen Gedanken gab PA Peter Keplinger vor nun fast 1,5 Jahren den Anstoß für ein neues Projekt. Nach ersten grundsätzlichen Überlegungen folgte dann die Kontaktaufnahme mit dem Kunstreferat der Diözese und es wurde schließlich mit den Künstlern arge [greinöcker hagleitner] Linz, die konkrete Umsetzung geplant.
Projektidee:
Wir sehen die Ruhestätte verstorbener Menschen als einen Ort, an dem die Lebenden Trost, Frieden und Ruhe finden sollen. Die pflanzliche Natur zeigt uns im Wechsel der Jahreszeiten das Wachsen, Aufblühen, Verblühen und ein erneutes Aufleben. Deshalb soll der Friedhof ein Garten sein, indem sich die BesucherInnen gerne aufhalten und sich an der Vielfalt der Natur und ihrem Kreislauf erfreuen.
Im Zentrum steht der Gedenkort für alle. Er symbolisiert unsere Gemeinschaft. Aus ihm heraus werden Gedenksteine (runde Zylinder) entnommen. Sie bilden bei einem Todesfall den konkreten, individuellen Gedenkstein für die jeweilige Grabstelle. Diese sind rund um den Gedenkort im Garten angesiedelt.
Wir sind Teil der Gemeinschaft, treten mit dem Tod aus ihr heraus und finden dann aber wieder Platz in einer größeren Gemeinschaft im Lebenszyklus (symbolisiert durch den Garten). Es findet Verwandlung statt.
Das entstehende Loch im Gedenkort „Gemeinschaft“ wird mit Kies aus der Region aufgefüllt. An der entstandenen Leerstelle können Grablichter platziert werden. Drei Öffnungen können zudem mit dezent leuchtenden Laternen aus Glaszylindern versehen werden, denn der Gedenkort ist von Anfang an ein Ort des Lichts. Die individuelle Grabstelle, wo die Urne in der Erde gegeben wird, soll einfach gehalten sein. Der Gedenkstein (Durchmesser ca. 20 cm und Höhe ca. 40 cm) wird bei einem Todesfall vom Gedenkort entnommen und in der runden, mit Kieselsteinen gefüllten Grabstelle (Durchmesser ca. 60 cm) aufgestellt. Wir setzen hier auch einen immer deutlicher werdenden Trend um: Grabpflege soll auch dann möglich sein, wenn Angehörige vielleicht nicht mehr im Ort leben oder aus anderen Gründen nicht mehr so intensiv erfolgen kann.
Beschreibung der Gartenanlage:
An der Friedhofsmauer gedeiht weiterhin der Efeu. Ergänzt ist es längs der Mauer in einer schmalen Staudenrabatte mit trockenheitsresistenten Blühpflanzen wie Lavendel, Heiligenkraut, Kugeldisteln. Daran angrenzend wurde ein umlaufender Weg angelegt. Drei Bänke dienen zum Innehalten. Der Weg und der Urnengarten bilden ein durchgängiges, barrierefreies Niveau. Bei Verabschiedungen ermöglicht der neue Umgang längs der Mauern die würdevolle Annäherung zum Grab und Platz für die Angehörigen, die den Garten mit dem zentralen Gedenkort während der Beisetzung in ihre Mitte nehmen. In der Mitte der östlichen Wiese, die später vielleicht ebenfalls als Urnengarten genutzt werden wird, findet sich die Form des Kreises ebenfalls wieder, hier in Form eines Wiesenblumenfeldes.
Interessenten können sich im Pfarramt melden.