Geschichte der Filialkirche St. Michael ob Rauchenödt
Grabungsarbeiten 1957 zeigen die Geschichte der Kirche von St. Michael. Die gefundenen frühesten Baureste deuten auf eine Holzkirche hin, die im Stil eines bajuwarischen Landhauses errichtet worden war.
Eine genaue Datierung ist nicht möglich, jedoch wird die Zeit irgendwann
zwischen 1000 und 1200 vermutet. Die Wenzelkirche in Wartberg/A.,
der eine ähnliche Bauform zugrunde liegt, wird jedenfalls um 1111 urkundlich erwähnt.
Die Grabungen haben die Existenz einer vorchristlichen Kultstätte weder bestätigt noch widerlegt.
Jedoch deuten zahlreiche Sagen, die sich um die Kirche ranken, darauf hin, und nicht zuletzt die Tatsache, dass einfach dieser Ort auf der weithin ausgesetzten Urgesteinskuppe geradezu dazu einlädt, seinem Gott zu opfern oder zu ihm zu beten.
Diese Holzkirche war kirchlicher Mittelpunkt der Siedler am Rande des Nordwaldes und ist einem Brand zum Opfer gefallen.
Das Entstehen der darauf folgenden romanischen Kirche ist ebenfalls nicht genau zu datieren, sie wurde ein Opfer der Hussitenstürme um das Jahr 1430.
1476 wurde ein neuer Bau von Weihbischof Albert von Passau geweiht, jedoch bereits um 1510 wieder abgebrochen. Der anschließende gotische Neubau war mit der Fertigstellung des Altares
1524 abgeschlossen und gab der Kirche ihr uns heute noch vertrautes Gesicht.
Kirchenrechtlich war St. Michael nie eine eigene Pfarre, sondern immer Filialkirche mit Begräbnisrecht. Mutterkirche war anfangs Gutau, später Lasberg und schließlich Grünbach