Pilgerreise in das Piemont
2. September: Anreise nach Varallo in Italien
3. September: Ausflug Monte Varallo und Oropa
4. September: Ausflug Casale Monferrato und
Besichtigung einer Reisproduktion
5. September: Besichtigung von Asti, Mombaruzzo (Grappabrennerei),
Mombercelli (Trüffelsuche)
6. September: Besichtigung Abtei Vezzolano und Colle Don Bosco,
Wanderung nach San Secondo
7. September: Besichtigung von Turin und der Abtei San Michele
8. September: Stadtbesichtigung von Alba,
Wanderung durch den "Sentiero del Barolo",
anschließend Weinverkostung
9. September: Rückreise
Die vielen Facetten der Pilgerreise der Pfarren Grünbach und Windhaag in das Piemont
1. Pilgern und Beten
„Sacro Monte di Varallo“ und der Wallfahrtsort „Oropa“: gleich am ersten Tag unserer Reise hinterließen diese zwei heiligen Orte einen bleibenden Eindruck. Nahe am Monte Rosa Massiv gelegen, wird der Hl. Berg das neue Jerusalem genannt. In 44 Kapellen und einer Basilika stellen 800 lebensgroße Figuren den Leidensweg Christi dar.
Und Santuario di Oropa liegt inmitten einer schroffen Bergkulisse, hier wird auf 1200 Hm die Schwarze Madonna, eine mit Gold und Edelsteinen geschmückte Holzfigur verehrt. Eine sehr aufwändige Barockanlage gruppiert sich um die Basilika mit dem Heiligtum.
Unsere persönlichen Gebete fanden bei einer Wortgottesfeier mit anschließender Agape mitten im Grünen ihren Platz.
2. Essen und Trinken
Im Herzen des Piemonts hat der Risotto-Reisanbau seit dem 15. Jahrhundert Tradition. In einer mittelalterlichen Abtei, die im 11. Jahrhundert von Zisterziensermönchen gegründet wurde, servierte man uns an einer schön gedeckten Tafel zweierlei Risotto, Tischwein und Gelati. Danach erfuhren wir viel über die Geschichte des Reisanbaus, die regelmäßige Flutung der Felder mit Gletscherwasser, die mühevolle Handarbeit in frühen Zeiten und dem modernen Reisanbau.
Einen Tag später wurde unserem Gaumen mit verschiedenen Grappa-Kostproben schön getan. Wir waren Gast in einer Grappa Brennerei in Mombarazzo.
Am Nachmittag waren wir dann Zeuge einer originalen Trüffelsuche eines ausgebildeten Trüffelhundes. Die weiße Albatrüffel ist ja das wertvollste Agrarprodukt des Piemonts. Es handelt sich dabei um einen stark duftenden Knollenpilz, der in Symbiose mit verschiedenen Bäumen unter der Erde wächst. Anschließend durften wir den wertvollen Fund in Form von Trüffelbutter und Nudeln in Trüffelsauce verzehren.
Barolo, Barbaresco und Barbera…….klingende Namen der Spitzenweine der piemontäsischen Weinberge. Einige davon verkosteten wir mitten im Barologebiet nach einer ausgiebigen Wanderung durch die Weinberge der Langhe.
3. Kunst und Geschichte
ASTI hinterließ nicht nur mit seinem Spumante (Perlwein) bleibenden Eindruck, sondern auch durch sein fast komplett erhaltenes mittelalterliches Stadtbild: hohe Geschlechtertürme, die einst Reichtum bezeugten und viele gotische Kirchen.
TURIN, als Hauptstadt des Gebietes hat sie mehr zu bieten als Fiat, Juventus und Industrie. Der Dom San Giovanni Battista (innerhalb der Kirche befindet sich die Capella della Sacra Sindone, in der das Heilige Grabtuch aufbewahrt wird), die Kirche San Lorenzo mit seiner steilen 8eckigen Kuppel und einen äußerst prachtvollen Barockbau, den Palazzo Carignano. In seinem Festsaal trat 1861 erstmals das Parlament des vereinigten Italiens zusammen.
ALBA: nicht nur kulinarische Hochburg des Piemonts, sondern eine sehenswerte mittelalterliche Stadt mit dem Piazza Duomo als Mittelpunkt.
4. Heilige und Menschen
Giovanni Melchiorre Bosco: Heiliger Don Bosco lebte von 1815 – 1888. Er war ein katholischer Priester, Jugendseelsorger und Ordensgründer. Er wirkte in Turin für vernachlässigte Jugendliche und gründete 1874 die religiöse Vereinigung der Salesianer Don Boscos. Mit ihnen konnte er bis zu seinem Tod 250 Häuser in Europa und Lateinamerika aufbauen, die armen Jugendlichen Heimat und Ausbildungsplatz ermöglichten. Im Zusammensein mit den Jugendlichen vermittelte er ihnen vor allem Geborgenheit und Anerkennung ihrer Person. Seine Erziehungsprinzipien waren Liebe, Vernunft und Glaube. Bis in unser Jahrtausend erhält sein pädagogischer Ansatz Würdigung.
Colle Don Bosco: bildet in der Nähe des Geburtshauses Don Boscos ein großes modernes Pilgerzentrum. Besonders der Innenraum aus Holz beindruckte uns sehr.
Von hier aus starteten wir eine dreistündige Wanderung in die Stille der Natur mit dem Ziel San Secondo di Cortazzone, einer schlichten romanischen Kirche.
Danke Peter, für das facettenreiche Programm dieser Reise.
Text: Barbara Keplinger Fotos: Roland Böhm