Multimediavortag - Mit dem Rad ins Baltikum
Lebe deinen Traum
Dieses Motto lockt Alfred Keplinger einmal im Jahr weg von daheim, von Gewohnheiten und Bequemlichkeiten; wenn er sich nämlich für ungefähr zwei Monate auf sein Rad schwingt und Grenzen überschreitet. Staatsgrenzen, körperliche Strapazen und sprachliche Barrieren sind dann für ihn kein Hindernis. Zitat Alfred: „Man muss sich vorwärts bewegen, sonst fällt man um“ Bei einem Lichtbildvortrag am 1. März ließ er mehr als 100 Besucher an seinen Erlebnissen teilhaben. Letzten Sommer ging seine Reise mit dem Rad nämlich durch 11 Länder und 9 Hauptstädte. Insgesamt fuhr er 3800 km in 47 Tagen.
Gestartet in Traberg, gings zuerst der Donau entlang durch Wien und Bratislava mit einem kurzen Abstecher nach Ungarn. Viele Bergwertungen hieß es zu überwinden durch die Hohe Tatra Richtung Zakopane in Polen. Mit Zwischenstopps in Wieliczka, Krakau und Czestochau, dem bedeutendsten Wallfahrtsort Polens erreichte Alfred mit Warschau die 3. Hauptstadt seiner Reise. Auf seiner Fahrt durch Polen fiel ihm die besondere Frömmigkeit der Polen auf, die Gottesdienste waren äußerst gut besucht und in Bildern, Statuen und Devotionalien ist Papst Johannes Paul II. allgegenwärtig. Landschaftlich hinterließ die Polnische Seenplatte einen bleibenden Eindruck. Von Vilnius, der Hauptstadt Litauens zeigte er uns viele Bilder barocker Kirchen und von Riga, der Hauptstadt Lettlands viele gewaltige Gebäude mit Verzierungen im Jugendstil. Den Küstenstreifen der Ostsee entlang von Lettland nach Estland (mit seiner Hauptstadt Tallinn) beschrieb Alfred als eine der schönsten Landschaften seiner Radtour.
Von hier aus setzte er mit der Fähre nach Finnland über, wo er einen Tag in Helsinki verbrachte und von der Felsenkirche dort sehr beeindruckt war. Erneut auf dem Meeresweg zielte er auf Stockholm (Schweden) zu, diese Stadt kannte Alfred schon von seiner letzten Reise zum Nordkap. Von der Stadt mit 14 Inseln und 53 Brücken gings wieder südwärts über Danzig den Oder/Naiße Radweg entlang über Görlitz und Zittau ins Dreiländereck Polen/Tschechien/Deutschland. Durchs Riesengebirge trägt ihn sein Drahtesel geduldig nach Prag und den anstrengenden Moldauradweg entlang nach Budweis und Krumau.
Seinen kurzweiligen und sehr interessanten Vortrag schloss Alfred mit dem Spruch: „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem du nicht vertrieben werden kannst.“
Mit den 470 Euro, die in Form von freiwilligen Spenden zusammengekommen sind, möchte die Pfarre die ICO (Initiative christlicher Orient) unterstützen, die sich für die leidgeprüfte Bevölkerung Syriens einsetzt.
Text: Barbara Keplinger Fotos: Roland Böhm