Linker Seitenaltar
Sehr bemerkenswert ist der linke Seitenaltar, eine Arbeit des seit 1681 in Gmunden tätigen Bildhauers Michael Zürn d. J. Der Altar (dat. 1690) vertritt die letzte Phase seines Schaffens, in der die vehemente, quälende Erregung der Figuren einer glatten, fast süßlichen, innerlich unerfüllten Viruosität weicht. Wie in spätgotischen Flüglealtären finden wir den Schreininhalt in einem großen Relief dargestellt. Das göttliche Kind nimmt genau die Mitte des Bildes ein, links davon knien Maria und Joseph, rechts drei Hirten, von den Engeln herbeigerufen.
So vollzieht sich die Ankunft des Gottessohnes als Kind; seine Wiederkunft als Weltenrichter, auf dem Regenbogen thronend, ist im Auszug dargestellt. Zu seinen Füßen knien eine Frau und ein Mann als Vertreter des Menschengeschlechtes (Adam und Eva? Maria und Joseph?) und als Fürbitter, denn ihre Gesten verweisen nach unten. Zu diesem theologischen Programm gehört noch die Verkündigung unmittelbar über dem Altartisch. Über dem Ganzen thront Gottvater mit dem Heiligen Geist. Als Begleitfiguren stehen die heiligen Jungfrauen Katharina (links) und Barbara (rechts) außerhalb der gesundenen Säulen. Auf den gesprengten Rundgiebeln sitzen vier Engel.