Hl. Bilhildis
* Mitte des 7. Jahrhun, Hochheim, heute Veitshöchheim bei Würzburg in Bayern
† 734
Klostergründerin, Äbtissin in Altmünster
Bilhildis, Tochter des Grafen Jberin und seiner Frau Mathilda, heiratete der Legende nach um 672 den heidnischen Frankenherzog Hetan I., der in Würzburg residierte. Sie erwartete ein Kind, als ihr Mann zum Heeresdienst abreisen musste, und kehrte in dieser Zeit in ihre Heimat nach Hochheim - dem heutigen Veitshöchheim - zurück. Von dort flüchtete sie heimlich mit einem Schiff auf dem Main nach Mainz zu ihrem Onkel, Erzbischof Rigibert, und wurde von einem Sohn entbunden, der aber schon bald starb.
Bilhildis blieb dieser Überlieferung nach in Mainz auch, als ihr Mann wieder aus dem Krieg heimkehrte; andere Überlieferungen berichten, wie sie ihn bekehrte. Nach seinem Tod verwendete sie ihr Erbe zur Fürsorge für Arme und Kranke; um 700 kaufte sie von Erzbischof Rigibert ein Grundstück und gründete darauf mit seiner Hilfe das später Altmünster genannte Benediktinerinnenkloster, dem sie dann als Äbtissin vorstand und dem sie ihre Güter um Würzburg vermachte.
Als Bilhildis dem Tod nahe war, träumten der Legende nach drei ihrer Klosterschwestern, die hochverehrte Äbtissin habe noch nicht die Sakramente der Taufe und Firmung empfangen. Bilhildis kam die Nachricht unglaublich vor. Der um Rat gebetene Erzbischof Rigibert entschied, das ganze Kloster solle wachen, fasten und beten, damit Gott Aufklärung schicke, was dann geschah und die Träume der drei Nonnen bestätigte; daraufhin spendete der Erzbischof der Äbtissin die Sakramente. Als Bilhildis starb, habe sie ein wunderbarer Glanz überstrahlt.
Bilhildis' Leichnam wurde im Chor der Münsterkirche beigesetzt. Nachts sollen oft Lichter wie Sterne um ihr Grab gefunkelt haben. Ihre Verehrung in Mainz ist erstmals um 1000 bezeugt. Nach 1060 wurde eine Lebensgeschichte verfasst. 1289 errichtete man ihr im Kloster einen Altar und einen eigenen Reliquienschrein mit ihrem Kopf. Im 13. Jahrhundert wurde ihr Kloster dem Zisterzienserorden zugeordnet, 1781 wurde es aufgehoben. 1722 wurden Reliquien nach Veitshöchheim überführt. Andere Reliquien kamen in in die Mainzer Emmeranskirche und nach deren Bombardierung und Zerstörung 1945 in die Domsakristei. Die Kopfreliquie wurde 1991 wissenschaftlich untersucht und für echt befunden. In Veitshöchheim findet jedes Jahr an ihrem Gedenktag die Bilhildis-Prozession statt, bei der die Büste durch Hofgarten und Straßen getragen wird. In Mainz steht heute am Ort des ehemaligen Klosters die Altmünsterkirche der evangelischen Kirchengemeinde.
Hl. Oda
* Irland
† 726, Niederlanden
Königstochter, Einsiedlerin
Oda war der Legende aus dem 12. Jahrhundert gemäß eine irische Königstochter, die als Einsiedlerin in Nordbrabant gelebt hat an dem Ort, der heute nach ihr Sint-Oedenrode benannt ist. Außerdem soll sie das Kloster Rolduc in Kerkrade gegründet haben.
Hl. Modestus
* Dublin, Irland
† 772, Österreich
Chorbischof, Glaubensbote in Kärnten
Modestus war wohl als Gefährte des Virgil um 750 in die Gegend um Salzburg gekommen. 752 wurde er als Chorbischof zusammen mit vier Priestern einem Diakon und weiteren Klerikern im Auftrag von Vigilius nach Süden gesandt, um die Slawen bei der Zurückdrängung der um 600 in dieses Gebiet eingedrungenen Awaren zu unterstützen. Modestus ließ sich an der Stelle der früheren römschen Stadt Virunum - des heutigen Ortes Maria Saal - nieder und erbaute eine Kirche. Sie wurde Zentrum der Christianisierung der Karantanien genannten Gegend, die vom Patriarchat Aquileia abgetrennt wurde und nun Salzburg unterstand.
Die Wallfahrtskirche Maria Saal, deren ursprünglicher Bau - wohl als Marienheiligtum - um 751 erstellt wurde, gilt als die älteste Kirche in Kärnten, von ihrer Gründung bis ins Jahr 945 war sie Bischofskirche. In ihr wird der steinerne Kindersarg bewahrt, der der Überlieferung nach Modestus' Reliquien enthält.
Das Gnadenbild kam später nach Maria Saal. Adalbert von Prag hatte der Überlieferung nach kurz vor seinem Tod zwei Reiter beauftragte, eine von ihm zuvor unrechtmäßig von Loreto nach Prag gebrachte Marienstatue zurück zu bringen. Unterwegs wurde ihnen im Traum offenbart, die Statue nach Maria Saal zu geben; als auch die Pferde scheuten, erkannten sie Gottes Willen und taten wie geheißen. Schon bald entstand die Wallfahrt; die Statue ist heute verschollen.
Im Bistum Klagenfurt wird Modestus' zusammen mit Virgil gedacht.
Hl. Acharius von Noyon
† 27. November 640
Bischof von Noyon-Tournai
Acharius wurde 594 in Luxeuil - dem heutigen Luxeuil-les-Bains - Benediktinermönch, als das Kloster unter der Leitung von Eustasius stand. 621 wurde Acharius zum Bischof von Noyon-Tournai gewählt; hier half er durch seinen Einfluss am Hof von Frankenkönig Dagobert I. Amandus von Maastricht bei der Mission und setzte durch, dass Audomar Bischof von Thérouanne wurde.
Hl. Virgilius (Fergal) von Salzburg
* 700, Dublin, Irland
† 27. November 784, Österreich
Bischof von Salzburg, Glaubensbote
Fergal, von adliger Herkunft - möglicherweise aus dem Köingsgeschlecht von Loegaire -, verließ nach seiner Ausbildung im Kloster Iona die Heimat mit zwei Gefährten, um auf dem Festland für den Glauben zu wirken. Nachdem er zwei Jahre am Hof Pippin des Kleinen tätig war, sandte dieser ihn 743 zu seinem Schwager Odilo nach Bayern. Virgilius wurde 746 zunächst Abt im Kloster St. Peter in Salzburg. Mit Bonifatius führte er in jener Zeit Auseinandersetzungen um die Frage der Gültigkeit einer mit falschen Worten empfangenen Taufe und um das Problem der Kugelgestalt der Erde - Virgilius vertrat die auch bei Isidor von Sevilla und Beda Venerabilis vertretene Antipodentheorie: dass auf der anderen Seite der als Kugel vorgestellten Erde ebenfalls Menschen leben - schon rund 900 Jahre vor Galileo Galilei gab es also heftige Auseinandersetzungen in dieser Frage. Bonifatius beklagte sich über beide Probleme bei Papst Zacharias.
Virgilius wurde 749 zum Bischof in der Stadt Salzburg geweiht. Er richtet ein Chorherren-Kollegium von zwölf Priestern ein und setzte konsequent das irischem Vorbild entsprechende Eigenkirchen-Prinzip durch: alle von Salzburg aus gegründeten Klöster, Kirchen und Bistümer blieben abhängig und untergeordnet.
Virgilius' breite Wirksamkeit - er sandte um 755 seinen Gefährten Modestus auf Bitten des slawischen Herzogs Boruth zur Unterstützung in dessen Abwehrkampf gegen die andrängenden Awaren als Chorbischof nach Maria Saal bei Klagenfurt - verlieh ihm die Bezeichnung Apostel
Architektur und Kunsthandwerk blühten unter Virgilius. Er selbst galt als bedeutender Literat, verfasste die Streitschrift Libellus Virgilii, Virgilius' Notizen und vielleicht die Urfassung der Lebensgeschichte von Bischof Rupert. Arbeo von Freising widmete ihm seine Lebensgeschichte über Korbinian.
Sein Grab war schon bald nach Virgilius' Tod vergessen und wurde 1181 beim Umbau des Domes wieder gefunden.
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