Neußerling
Geschichte
Am 19. März 1946 wurde in Neußerling der Gedanke an eine Dorfkirche lebendig. An diesem Tag fand die erste Heilige Messe in einem überfüllten Klassenzimmer der Volksschule statt. Der damalige Schulleiter Wolfgang Dobesberger gründete kurze Zeit später ein eigenes Kirchenbaukomitee. Diesem gehörten 25 Männer aus dem Schulsprengel an. Trotz Widerstand von Staat und Pfarre (Pfarrer P. Konrad Just hatte Probleme mit der zu großen Selbständigkeit der Neußerlinger) begann man mit der Planung. Der Gastwirt Johann Roither stellte den Baugrund gratis zur Verfügung. Die feierliche Grundsteinlegung nahm im Jahr 1947 Abt Balduin Wiesmayr vor. Fleißig wurde neben dem Schulgebäude gearbeitet. Ziegel wurden gebrannt und Landwirte schafften mit Pferdefuhrwerken Steine herbei. Am 22. August 1948 konnte Abt Wilhelm Ratzenböck die Weihe der Kirche mit über 1000 Gläubigen aus nah und fern vornehmen. Die Kirche ist dem unbefleckten Herzen Mariens geweiht. 1949 wurde der 24 Meter hohe Turm fertig gestellt. Georgiritte, Wiesenfeste und Theateraufführungen brachten finanzielle Einkünfte, so konnte die fehlende Ausstattung nach und nach angeschafft werden.
Kirchenfenster
Zur Erbauungszeit wurden schlichte, einfache Holzfenster mit gerilltem Weißglas eingemauert. Nach eingehenden Überlegungen entschloß sich der Pfarrkreis Neußerling für eine Erneuerung mit bunt gestalteten Fenstern. Die Entwürfe und die Gestaltung stammen von der Wiener Künstlerin Mag. Silvia Kropfreiter. Die Rahmen fertigte die Firma Johann Kaiser, Lassersdorf, an. Die Glasarbeiten wurden in der Kunstglaserei Schlierbach durchgeführt, was dieser Werkstätte einen oberösterreichischen Handwerkspreis einbrachte. In einem feierlichen Gottesdienst im April 1996 mit Abt Gottfried Hemmelmayr und vielen Ehrengästen wurden die neuen Fenster gesegnet.
Zur Eröffnung schrieb die Gestalterin der Fenster: "Ich wünsche mir, dass Sie der sanfte aber kräftige und reine Farbklang der Glasfenster und dessen Licht - welches sich in den Kirchenraum legt - Sie in eine besinnliche ruhige - stimmige - meditative Atmosphäre geleiten können.
Kirchenglocken
Sterbeglocke: 80 kg fis’ 1947
Wandlungsglocke: 270 kg dis’ 1969
Kriegerglocke: 400 kg h 1962
Marienglocke: 800 kg fis 1984
Hochaltar
Den Hochaltar schnitzte Tischlermeister Wagner aus Treffling für die dort geplante Kirche. Da dieser Bau nicht zustande kam, kauften die Neußerlinger den Altar. Zwischen den Heiligenstatuen Josef und Aloisius steht die große Muttergottesstatue mit dem unbefleckten Herzen.
Orgel
Bis zum Ankauf der gebrauchten Orgel der Pfarrkirche Vorderweißenbach mussten sich die damaligen Organisten mit alten Harmonien und elektrischen Heimorgeln begnügen. Diese neue „Alte“ Orgel ist eine einmanualige mechanische Orgel mit Pedal und stammt vom bekannten Ottensheimer Orgelbaumeister Leopold Breinbauer (um 1900) und hat sieben Register mit 740 Pfeifen aus Metall und Holz.
Seitenaltarbilder
Restaurierungsarbeiten