Chronik der Pfarrgemeinde Garsten
um 985 |
findet sich die Ortsbezeichnung als "Garstina" erstmals in der Aufzeichnung über die Mistelbacher-Synode. Wenig später wurde Garsten - zunächst von Sierning abhängig - eine eigenständige Pfarrei. |
1082 |
errichtet Ottokar I von Steyr in Garsten ein Kollegialstift. |
1107 |
verwandelt dessen Sohn Ottokar II die Canonie in ein Benediktinerstift und besiedelt es unter Mitwirkung seines Schwagers Leopold des Heiligen von Österreich mit 12 Brüdern unter Leitung des Priors Wirnt aus Göttweig. |
1111 |
Berthold, der nach Wirnt in Göttweig Prior geworden war, wird als erster Abt nach Garsten berufen. Unter ihm wird das Stift reich dotiert. Es erfolgt die Urbarmachung des großen Waldbesitzes und die Schaffung neuen Raumes für Kirchensiedlungen (Aschach, Großraming, Molln, Neustift, Steinbach und Ternberg; später Gastern und Münichreith im Wadlviertel). Auch die Pfarre Gaflenz wird dem Kloster zur Betreuung übergeben. |
27. Juli 1142 |
Tod des Abtes Berthold. Sein Grab befindet sich heute in der Nische neben dem Bertholdaltar (erster Seitenaltar rechst vorne). Bemerkenswert ist das vollplastische Liegebild vom alten Hochgrab, Anfang 14. Jhdt. Das Hochgrab befand sich in der Mitte der mittelalterlichen Stiftskirche. |
1219, 1494 |
Brände |
1250, 1466 |
Plünderungen und Überschwemmungen verwüsten wiederholt Kirche und Kloster. |
1526 |
bringt die Zeit der Glaubensspaltung das Kloster auch wirtschaftlich an den Rand des Abgrundes. |
1574-1589 |
setzt sich die katholische Wiederbelebung unter Abt Johann Spindler von Hofegg durch. |
1616 |
kommt es zu ersten Barockisierungen der mittelalterlichen Stiftskirche, die ein bescheidener, dem Hirsauertypus entsprechender Bau war. Die querschifflose Pfeilerbasilika barg 13 Altäre. Der Raum wird nun durch Abtragung von Lettner und Kapellenwänden vereinheitlicht und erhält eine bedeutende frühbarocke Einrichtung. |
1642-1683 |
entschließt man sich unter Abt Roman Rauscher zum gänzlichen Neubau von Kirche und Kloster. |
1677 |
kommt es zum Abbruch der alten Kirche. |
29. September 1693 |
findet die Einweihung der neuen Stiftskirche durch den Bischof von Passau, Johann Philipp Graf von Lamberg statt. Patrozinium: Mariä Himmelfahrt. |
ab 1682 |
wird das Stiftsgebäude fast vollständig erneuert. |
1683-1715 |
wird unter Abt Anselm Angerer die Prälatur und der Großteil des Saaltraktes mit dem Stiegenhaus fertiggestellt. |
1715-1729 |
kommt des zur Vollendung des Saaltraktes, des Gasttraktes und der Schweizer Stiege. |
1730-1747 |
wird die Sommerprälatur errichtet. |
1. Mai 1787 |
kommt es zur Säkularisierung des Klosters (Joseph II) und zur Veräußerung der Klostergebäude. Der großzügig geplante Klosterbau konnte nicht mehr vollendet werden. Zur Zeit der Aufhebung versieht das Stift 16 Pfarren mit rund 5000 Katholiken und zählte 47 Ordensmitglieder. |
1792 |
wird die aus der Klostergründung stammende Pfarrkirche (heutiger Pfarrgarten) abgebrochen und die Stiftskirche zur Pfarrkirche erklärt. |
1850 |
wird das Klostergebäude zur Strafanstalt, mit Ausnahme der Sommerprälatur, die als Pfarrhof dient. |