Infos zum Ausflugsziel Gampern
Gampern - römisch Campara, urkundlich 748 und 800 erste Erwähnung.
Spätgotische Pfarrkirche Gampern, herrlicher Flügelaltar
Die Pfarrkirche von Gampern wurde auf einer Seehöhe von 508 m, mitten im Ortskern errichtet. Ursprünglich hätte die Kirche in der Ortschaft Witzling auf dem Gitzberg errichtet werden sollen. Nur der Weisheit und Beharrlichkeit einer Riesin ist es – so will es die Sage - zu verdanken, dass sie an ihrem jetzigen Standort errichtet wurde.
Der Flügelaltar von Gampern (1497 - 1507)
In der spätgotischen Pfarrkirche von Gampern finden Sie ein besonderes Juwel: einen wunderschönen, geschnitzten Flügelaltar aus dem späten 15. Jahrhundert.
Der Flügelaltar von Gampern ist nach St. Wolfgang und Kefermarkt der drittberühmteste in Oberösterreich.
Unbekannte Meister haben dieses Kunstwerk geschaffen, das von einem Passauer Domprobst in Auftrag gegeben wurde.
Bei geöffneten Flügeln des Altares sehen wir im Schrein drei lebensgroße Figuren: Bischof Remigius, den Patron unserer Kirche, Maria als Himmelskönigin und den Nothelfer und Märtyrer Pantaleon.
In den Flügelreliefs sind Szenen aus dem Marienleben dargestellt:
Maria Verkündigung
Maria Heimsuchung
die Geburt Christi und
die Darstellung im Tempel.
Gekrönt ist das Altarbild vom Gesprenge. Hier finden wir in der unteren Reihe die Hl. Katharina, den Hl. Pantaleon, als größte Figur Hl. Remigius, den Hl. Sebastian und die Hl. Barbara. Darüber ist der Auferstandene zwischen Maria und Johannes zu sehen.
Von den ursprünglich vier Predella - Gemälden sind nur noch zwei vorhanden (Verkündigung und Darstellung im Tempel mit dem Stifter). Die beiden anderen Tafeln (Geburt Christi und Anbetung der Könige) befinden sich in der Stiftsgalerie von Seitenstetten.
Während der Fastenzeit sind die Altarflügel geschlossen.
Nun zeigen sich dem Betrachter die Bilder der Passion - wahrscheinlich Werke des Nürnberger Meisters Michael Wolgemut. (Der berühmte Maler Albrecht Dürer war Wolgemuts Schüler gewesen).
Links oben sehen wir die Ölbergszene, darunter die Kreuztragung, auf der rechten Seite Ecce homo und darunter die Kreuzigung. Auf den feststehenden Flügeln sind links der Hl.Leohnard, unten Hl.Sebastian und Bischof Dionysius, rechts Hl. Christophorus, darunter der Hl.Pantaleon und Hl.Ursula dargestellt.
Eine Seltenheit ist auf der Rückseite des Altares zu sehen: die Darstellung des Jüngsten Gerichtes, als "Gamperner Hölle" bekannt.
Hier erscheint Christus auf dem Regenbogen thronend als Weltenrichter, ihm zur Seite sind Maria und Johannes der Täufer.
Auf der linken Seite steigen die Geretteten, die Erlösten, aus den Gräbern. Sie werden von Petrus empfangen.
Rechts werfen Teufel die Verdammten in den Höllenrachen. Darunter sehen wir die Apostelfürsten Petrus und Paulus, dazwischen befindet sich das Schweißtuch der Veronika, von Engeln gehalten.
Die Bischöfe Erasmus, Nikolaus, Rupert und Wolfgang begrenzen die "Gamperner Hölle".
Über dem Altar befinden sich im Gewölbestern Fresken: die Symbole der vier Evangelisten und der Patron der Pfarrkirche, St. Remigius.