Abschied von Pfarrer Klaus Dopler - eine Rückschau
Am 31. Juli feierte Klaus Dopler nach 20 Jahren als Pfarrer der größten Pfarre der Diözese Linz seinen letzten Sonntagsgottesdienst in Gallneukirchen. Beim Pfarrfest wurde er von seiner Pfarrgemeinde offiziell verabschiedet. Mit einem feierlichen Gottesdienst im Pfarrgarten, musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle und über 600 Mitfeiernden wurde ein würdiges, gelungenes Fest gefeiert. Viel Wehmut, Dankbarkeit und Bedauern über seinen Abschied waren spürbar und viele nutzten die Gelegenheit, sich persönlich zu verabschieden.
Sichtbarstes Zeichen seiner Arbeit in Gallneukirchen sind eine wunderschön renovierte Pfarrkirche und ein ebensolches Pfarrzentrum. Man spürt überall, wie viel Herzblut in diesen Gebäuden steckt und es weht ein guter Geist, der schöne liturgische Feiern möglich macht und Menschen begeistert. Mit seiner Fähigkeit, aufmerksam zuzuhören, Menschen wirklich wahr- und ernst zu nehmen, gelang es ihm, möglichst viele mitzunehmen, um diese Großprojekte umzusetzen. Die Bevölkerung hat beides mit viel tatkräftiger Hilfe und finanzieller Unterstützung mitgetragen.
Nach der Kirchenrenovierung wurde er gemeinsam mit sehr engagierten Ehrenamtlichen von Landeshauptmann Dr. Pühringer geehrt und zum Konsulenten für Denkmalpflege ernannt - nach den nicht ganz konfliktfreien Begegnungen mit dem Bundesdenkmalamt eine besondere Auszeichnung.
Klaus Dopler ist seit 2014 Teil des Domkapitels (Beratungsgremium des Bischofs) und war zehn Jahre lang Bezirksfeuerwehr-Kurat. Er ist ausgebildeter Notfall-Seelsorger und baute die SVE (Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen) für die Feuerwehr im Bezirk auf, weil er die dringende Notwendigkeit erkannte, die Einsatzkräfte vor nachhaltigen Belastungen zu schützen. Er ist Sprecher der Erhalter-Konferenz der kirchlichen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen (zur Pfarre gehören fünf Kindergärten, eine Krabbelstube und ein Hort). Als Vorsitzender des Priesterrates hat er besonders die Bedürfnisse von Priesterkollegen in verschiedenen Lebenssituationen thematisiert.
Diese Fülle von zusätzlichen Aufgaben hilft auch, über den Tellerrand der eigenen Pfarre hinauszusehen.
Seit mehr als 25 Jahren ist Klaus Dopler Geistlicher Assistent des Katholischen Bildungswerkes und gleichzeitig Mitarbeiter im KBW-Team Gallneukirchen. Gemeinsam mit diesem Team stellte er als Ideenbringer und Moderator viele Bildungsveranstaltungen (z.B.: Gedenkjahr 2018, „Zeitzeugen erzählen“) zu aktuellen Themen auf die Beine.
Mit dem evangelischen Pfarrer Günther Wagner verbindet ihn eine herzliche Freundschaft und Ökumene ist in Gallneukirchen seit langer Zeit ebenso selbstverständlich wie die Einbindung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen (zum Beispiel als Ministranten).
Klare Worte, eine am Menschen orientierte Grundhaltung, wertschätzender Umgang mit allen in seinem Umfeld, die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, Konfliktfelder zu entschärfen und das Gespräch zu suchen, machen ihn zu einem Brückenbauer. Er steht für eine geerdete Spiritualität, spricht in seinen Predigten eine gut verständliche Sprache und verbindet damit die Frohbotschaft des Evangeliums mit dem Leben der Menschen.
Für ein besonderes Anliegen hat Pfarrer. Dopler noch die Weichen gestellt – die Gestaltung des neuen Friedhofs mit einem Gedenkort für verstorbene Kinder.
Pfarrer Klaus Dopler ist Seelsorger im besten Wortsinn. Seine Stimme wird in Gallneukirchen fehlen.