Sozialfonds für Notfälle in Frankenmarkt
Eine Idee wurde Wirklichkeit
Als langjährige Caritas-Sammlerin wurde ich eines Tages von einer Frau angesprochen, ob es über die Pfarre eine Möglichkeit gäbe, einer Familie mit drei Kindern finanziell beizustehen, da der Vater mit 34 Jahren an Leukämie erkrankt war und nur wenig Krankengeld bezog, das gerade zum Leben reichte. Da jedoch die Rückzahlung für bestehende Schulden durch Übersiedlung und Wohnungseinrichtung nicht mehr bezahlt werden konnte, war die Familie sehr verzweifelt. Da ich zu dieser Zeit im Pfarrgemeinderat tätig war, habe ich diesen Fall bei der nächsten Sitzung zur Sprache gebracht. Dort wurde dann festgestellt, dass nur eine geringe Summe für die Pfarrcaritas zur Verfügung steht und daher größere Spenden seitens der Pfarre nicht möglich sind.
Im Vorfeld hatte ich mich schon mit der Caritas-Stelle in St. Georgen in Verbindung gesetzt, wo mir mitgeteilt wurde, dass in vielen Gemeinden außerhalb der Pfarre soziale Stellen gegründet werden, die in Akutfällen sofort finanzielle Beiträge leisten können, die wiederum aus diversen Aktivitäten und Spenden finanziert werden. Ich brachte daraufhin im Pfarrgemeinderat diese Variante vor, wobei sich gleich drei Mitglieder des Pfarrgemeinderates bereit erklärten mitzumachen. Ich konnte dann noch drei weitere Personen aus der Gemeinde zum Mitmachen gewinnen, sodass im Februar 2002 der Sozialfonds für Notfälle in Frankenmarkt, bestehend aus 7 Personen, gegründet werden konnte.
Wir starteten mit einem Frühschoppen im Pfarrheim, der einen Nettoerlös von € 745,-- erbrachte. Anschließend machten wir einen Spendenaufruf in der ganzen Gemeinde und bei den Firmen im Ort und der Großteil der Bevölkerung von Frankenmarkt unterstützte uns mit ihren Spenden und bis zum Jahresende 2002 konnten wir schon mit € 1550.- einigen Familien helfend beistehen.
Wir veranstalteten laufend Flohmärkte, beteiligten uns an den Weihnachtsmärkten, die uns gutes Geld einbrachten und wir wurden auch von diversen Gruppierungen aus dem Ort , mit größeren Spenden unterstützt.
Ein großer Dank gilt der örtlichen Sparkasse, die uns schon des Öfteren mit Großspenden bedacht hat und auch der Raiffeisenbank, die uns auch einen größeren Betrag spendete.
Seit November 2010 betreiben wir den Second-Hand-Shop „Kauf und Hilf“.
Öffnungszeiten:
Einmal wöchentlich am Freitag von 14.00 bis 18.00 Uhr, er wird sehr gut angenommen , sodass wir immer mit fixen Einnahmen rechnen können.
Da die Notfälle in den letzten Jahren rapid angestiegen sind und die Spendensummen immer höher werden, bedarf es vieler Stunden unentgeltlichen Einsatz für in Not geratene Mitmenschen.
Herta Gottschik