Geschichte und Baugeschichte

Sie dürfte aber eine der ältesten der Gegend sein, wird doch der Ort schon zu Beginn des 11. Jahrhunderts als "Osterinperge" urkundlich erwähnt.
Für eine frühe Entstehungszeit sprechen auch die Nähe zu Passau und vor allem die große Ausdehnung der Pfarre, die anfangs wahrscheinlich sogar die heutigen Pfarren Pfarrkirchen, Untergriesbach und Obernzell in Bayern umfasste.
Auch das Gebiet von Engelhartszell und St. Aegidi hatte einst nach Esternberg gehört, ja angeblich selbst die Pfarre Kellberg mit Thyrnau östlich von Passau.
Sicher ist die Zugehörigkeit von der Burg Vichtenstein und den Ortschaften Rain, Höll, Ginzelsdorf, Simmling und Schwendt bis 1785. Freinberg (Severinsberg), Schardenberg und ein Teil der Pfarre Wernstein gehörten hingegen ursprünglich zur Pfarre St.Severin in Passau.
Die erste Kirche in Esternberg war aus Holz errichtet. Unter Bischof Altmann von Passau (1065-1091) wurde sie durch einen Steinbau im romanischen Stil ersetzt. Davon hat sich noch das Turmuntergeschoss erhalten.
Im Jahre 1471 wurde die Kirche im spätgotischen Stil vergrößert. Der Westturm erhielt das achteckige Glockengeschoss und ein Spitzdach, das im Juli 1572 wahrscheinlich wegen Blitzschlags abbrannte. Das spätgotische Presbyterium hingegen ist erhalten geblieben.
Unter Pfarrer Franz Geldermayr (1705-1735) wurde die Austattung erneuert, nachdem vorher schon das Kirchenschiff barockisiert worden war. Um diese Zeit dürften auch die nördliche Vorhalle mit dem Ölberg und die heutige Sakristei angebaut worden sein.
Am 10. Juli 1810 schlug (erneut?) ein Blitz in den Turm ein. Nun entstand der noch dem Barock verpflichtete, reichgegliederte Zwiebelkuppelhelm.
Um 1870 wurde die angeblich schadhafte Barockausstattung (Altäre und Kanzel) beseitigt und durch den heutigen neugotischen Hochaltar und eine ebensolche Kanzel ersetzt.
Unter Pfarrer Alois Barot (1906-1912), einem kunstverständigen Priester, wurden die neubarocken Seitenaltäre angeschafft.
Bei der Renovierung im Jahr 1970 unter Pfarrer Anton Seifriedsberger wurden Kommunionbank und Kanzel entfernt.
Renovierungen
Zwischen 1985 und 2010 wurde unter der engagierten Leitung des jetzigen Pfarrers und seit 2001 Ehrenbürgers der Gemeinde Esternberg, KonsR Mag. Franz Kessler, die KPfarrkirche außen und innen komplett restauriert.
Zunächst wurde das Gotteshaus außen renoviert. 1987 folgte die Renovierung des Ölbergraumes, 1989/90 dann die grundlegende Restaurierung des Kirchenraumes. Dabei malte man nicht nur das Innere neu aus, sondern erneuerte auch das Pflaster, die Stufen, die Kirchenbänke und die Beleuchtung.
Im Jahre 1995 bekam die Pfarrkirche eine neue Westempore und eine neue Orgel.
1996 wurde die Leichenhalle auf dem Friedhof vergrößert, bevor dieser dann 2006 erweitert und mit einer Urnenwand versehen wurde.
Mit der Turmsanierung 2008 begann eine erneute Restaurierung der Außenfassade, die 2009 erfolgreich zu Ende geführt wurde.
2010 musste dann noch das Friedhofspflaster ersetzt werden.
Das Priestergrab wurde ebenfalls erneuert und unter dem Kruzifix eine bemalte Glasplatte angebracht, die auf das Erlösungswerk Jesu Christi hinweist.
Mit der feierlichen Segnung des Gotteshauses, des Priestergrabes und des neuen Friedhofes durch Herrn Pfarrer Franz Kessler am 29. Mai 2011 konnten die langjährigen Arbeiten abgeschlossen werden.
Epitaphien
Einer der bedeutendsten Wohltäter der Pfarrkirche in Esternberg war wohl Rudolf Trauner von Fürsteneck. Ein Epitaph im Vorsakristeiraum, von Steinmetz Jörg Gartner aus Passau geschaffen, erinnert noch an ihn.
Weitere qualitativ wertvolle Grabsteine, teils von Pflegern der Burg Vichtenstein, teils von Esternberger Pfarrherren des 15. bis 18. Jahrhunderts, sind in der Kirche angebracht.