Abt Dr. Bernhard Burgstaller

Petrus Burgstaller wurde am 14.2.1886 als Sohn der Bauerseheleute Thomas und Anna Burgstaller in Eidenberg 20 (Stadler im Graben) geboren.
Er kam nach dem Besuch der Volksschule in Eidenberg 1897 ans Stiftsgymnasium Wilhering.
1899 wechselte er ins Staatsgymnasium Linz, Spittelwiese, über, wo er 1905 maturierte.
Am 19.8.1905 wurde er als Novize in Wilhering eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Bernhard. Sein Theologiestudium absolvierte er in St. Florian.
2.8.1910 Primiz in Gramastetten, 27.8.1910 Priesterweihe
Im Herbst 1910 schickte ihn Abt Theobald Grasböck an die Universität Wien. Das Studium der Altphilologie schloss er mit der Lehramtsprüfung ab und promovierte am 22.12.1915 zum Doktor der Philosophie.
Ab 1915 unterrichtete Dr. P. Bernhard am Stiftsgymnasium Wilhering Latein und Griechisch bis zur Auflösung des Gymnasiums durch die nationalsozialistischen Behörden am 9.9.1938.
In diesem schicksalsschweren Jahr starb (3.10.) Abt Gabriel Fazeny. Zum Nachfolger wählte der Konvent am 29.11.1938 Dr. P. Bernhard Burgstaller. Schweren Herzens nahm dieser die Wahl an. Er wäre lieber in die Mission gegangen.
Bald nach der Machtergreifung Hitlers bildete sich in Wien eine Widerstandsgruppe, der auch einige Patres aus Wilhering beitraten, wovon aber der Abt überhaupt nichts wusste. Die Widerstandsbewegung wurde entdeckt und am 26. und 27. Juli 1940 wurden einige Patres verhaftet.
In der Sorge um die Mitbrüder fuhr der Abt am 12.11.1940 nach Wien. Am Westbahnhof erwarteten ihn zwei Gestapobeamte und verhafteten ihn. Vier Tage darauf wurde das Stift beschlagnahmt.
Nach achtmonatiger Untersuchungshaft in Wien wurde Abt Dr. Bernhard nach Anrath bei Krefeld überstellt, wo er am 1.11.1941 an Unterernährung starb. Seine Leiche soll weniger als vierzig Kilo gewogen haben.
Zur Erinnerung an diesen großen Sohn unserer Gemeinde wurde an der Kirche in Eidenberg eine Gedenktafel angebracht, die Dr. Dr. P. Silvester Birngruber, der noch am Vortag des Todes mit dem Abt gesprochen hat, am Sonntag, dem 29. Mai 1988 nach einem Gedenkgottesdienst enthüllte.