Sonntag: 09:45 Uhr
Dienstag: 08:00 Uhr
(ev. Abweichungen werden am Verkündzettel bekannt gegeben)
In den ältesten Schriften der Bibel, den Paulinischen Briefen und dem Markusevangelium spielt die Herkunft Jesu keine Rolle. Hier steht die zentrale Botschaft der Erlösung und Auferstehung im Vordergrund. Erst jüngere Schriften wie das Matthäus- und Lukasevangelium werfen nachträglich die Frage nach der Herkunft Jesu auf und finden die Antwort in einem bildlich umschriebenen Geheimnis, dem Weihnachtswunder, der Menschwerdung Gottes. Matthäus vermittelt uns Jesus als den, der uns Hoffnung bringt auf Rettung und ewiges Leben. Der Name „Jesus“ bedeutet „Retter“, „Christus“ ist der „Gesalbte“ oder „Erwählte“ und „Immanuel“ bezeichnet den „Gott mit uns“, was der alttestamentlichen Gottesvorstellung vom „Ich bin da“ im brennenden Dornbusch des Mose entspricht. Im Stammbaum Jesu spannt Matthäus den Bogen von Abraham über König David bis Jesus und unterstreicht damit einerseits eine besondere Herkunft, andererseits in der Geburt durch eine Jungfrau aber auch das für uns Menschen rational schwer fassbare Göttliche an Jesus Christus. Auch Lukas stellt in der Kindheitsgeschichte die Heilsbotschaft in den Vordergrund, die hier die Engel den einfachen Leuten, den Hirten, auf freiem Feld verkünden. Das Ereignis im Stall von Bethlehem ist nicht die Kernaussage des Weihnachtsevangeliums. Das Ereignis im Stall soll den Hirten lediglich als Zeichen dienen für die Botschaft der Engel auf freiem Feld: Der Retter ist gekommen, der „ich bin da“ ist „mit uns“ und bringt uns Menschen Hoffnung. Ein nach ihm ausgerichtetes Leben verheißt Frieden, wir Menschen dürfen seine Gnade erfahren.