Stadtpfarrkirche Eferding - Hl. Hippolyt
Von 1451 bis 1505 wurde sie im Auftrag der Grafen von Schaunberg und unter Beteiligung aller Schichten der Bevölkerung (Geldspenden und Robotleistung) nach Plänen des Passauer Dombaumeisters Jörg Windisch erbaut.
Einige Jahreszahlen zum Bau der Stadtpfarrkirche, einer bedeutenden spätgotischen Hallenkirche:
- 1407 Grundsteinlegung unter Fürsterzbischof Georg von Hohenlohe
- 1451 Baubeginn - Graf Johann II. v. Schaunberg
- 1466 Bau des Langhauses - Graf Siegmund I. v. Schaunberg
- 1505 letztes Baudatum zwischen den Eingängen zur Zwillingswendeltreppe auf den Chor
- 1630 -1660 Barockisierung (Seitenaltäre, Kanzel)
- 1842 Sicherung der Grundmauern und Rettung der Kirche vor dem Einsturz
- 1890 Errichtung eines neugotischen Hochaltars
- 1912 Innenrenovierung und neugotische Fenster
- 1978 Innenrenovierung
- 1994 Neueindeckung des Kirchendaches
- 2006 Sanierung der Portale
- 2012 Sanierung Turmhelm
Das Südportal der Stadtpfarrkirche Eferding - ein Juwel der Spätgotik (1468 – 1497)
Über dem Doppeltor Kielbogenfenster mit reichem Zierrat. Unter Baldachinen die Figuren der Hl. Hippolyt (Kirchenpatron) und Hl. Ägidius. In der Mitte die Muttergottes mit dem Kind, zu ihren Füßen der Stifter Graf Sigmund von Schaunberg. Wappen auf Betschemel (1497).
Das imposante Langhaus mit Blick zum Hochaltar
Von der Erstausstattung der Kirche ist nur wenig erhalten:
- Spätgotische Reliefs – heute in der Hl.-Geist-Kapelle
- Steinerner Altartisch (heute Volksaltar)
- Taufstein (1504) und Predella "Hl. 3 Könige" im Presbyteriun
- Gitter im hinteren Kirchenbereich (spätes 16.Jhdt.)
- 2 Kreuzwegreliefs (um 1500) im vorletzten südlichen Seitenschiff der Kirche
Der neugotische Hochaltar ist ein Werk des Bildhauers Franz Schmalzl aus St. Ulrich im Grödnertal (1890). Der Entwurf stammt von P. Johann Maria Reiter aus Hall/Tirol.
Das Hochgrab des 1559 verstorbenen Wolfgang von Schaunberg zeigt an den Seitenwänden das Jüngste Gericht, die Auferweckung des Lazerus, die Vision des Propheten Ezechiels und den Durchzug durch das Rote Meer. Die steinerne Deckplatte zeigt Ornamente und das Doppelwappen von Anna und Wolfgang von Schaunberg.
Die letzten Grafen von Schaunberg neigten dem Protestantismus zu, daher waren auch von 1560 – 1626 fast nur protestantische Prediger Pfarrer in Eferding. Die Rekatholisierung erfolgte zwischen 1630 und 1660.
1505 wurde der Bau in seiner heutigen Form mit der Errichtung der Zwillingswendeltreppe zum Chor abgeschlossen. Diese Form der Wendeltreppe existiert neben jener in Eferding nur noch zweimal in Österreich.
Der spätgotische Bau wurde in der 2. Hälfte des 17. Jhdts in vielen Teilen (Kanzel, Seitenaltäre) barockisiert.
Kirchenführungen sind nach telefonischer Vereinbarung mit der Pfarrkanzlei möglich.