"Gesegnet bist du unter den Frauen"
Das Sonntagsblatt zum Ausdrucken und zum Nachlesen
"Es fasziniert mich immer wieder, Zuschauer*innen bei sportlichen Ereignissen zu beobachten – wie ihre Leidenschaft spürbar und sichtbar ist, wie sie mitleben und mitfiebern, und wie sie voller Begeisterung aufspringen. Nach einem Tor der österreichischen Fußballmannschaft, oder wenn Vinzent Kriechmayr mit Bestzeit durchs Ziel fährt,…
Ich finde es auch schön und berührend, wenn Zuhörer und Zuseher bspw. in einem Konzert aufstehen und mit „standing ovations“ die besondere Leistung würdigen.
Und es ist doch eine Selbstverständlichkeit, wenn jemand zur Tür hereinkommt, dass wir (nicht nur) vor besonderen Persönlichkeiten aufstehen und entgegengehen – kann mir nicht vorstellen, dass Elisabeth (Vgl. Evgl.) Maria beiläufig vom Tisch aus gegrüßt hätte, war doch die Freude über das Wiedersehen spürbar.
Ja, Aufstehen hat in unserem Alltag eine besondere Bedeutung, damit zeige ich Anerkennung, es ist Zeichen besonderer Achtung und Wertschätzung.
Das gilt natürlich ganz besonders auch für die Liturgie, Aufstehen und Stehen drückt etwas von unserer Haltung aus, v.a. unserer Haltung Gott gegenüber.
Das Stehen ist in allen Völkern und Religionen verbreitet und ist die Urhaltung des menschlichen Betens; auch in der Bibel lobt der Beter stehend Gott; In der frühen Kirche saß man gewöhnlich zum Gottesdienst, doch zu den Gebeten stand man auf. In gotischen Kirchen gab es ursprünglich gar keine Bestuhlung, da ist man gestanden und hat gezeigt: Ich stehe Gott als Partner gegenüber, stehe vor Gott, von ihm beachtet, lasse mich von ihm (liebevoll) anschauen, lass mich von seinem Geist durchströmen. („Stell dich auf die Füße, Menschensohn, ich will mit dir reden. Als Gott das zu mir sagte, kam der Geist in mich und stellte mich auf die Füße!“ Ez 2, 1 – 2) ..........."
Aus den Predigtgedanken von Pfarrvikar MMag. Klaus Dopler