Es ist die Abschlussveranstaltung des Ökumeneprojekts, das die Beziehungen des katholischen Dekanats Eferding und der evangelischen Pfarren im Bezirk vertiefen half.
Am Anfang findet Andreas Hochmeir lobende Worte für MMag. Helmut Außerwöger, der das Projekt seitens des Dekanats Eferding „kompetent und freundlich“ begleitet habe.
Unter der Diskussionsleitung von Maga Renate Bauinger, evangelisches Bildungswerk Oberösterreich, und Mag.Matthäus Fellinger, Linzer Kirchenzeitung, kam Spannendes, Zuversichtliches, Humorvolles und Weltoffenes zutage.
Angesichts des Strukturwandels in der Gesellschaft, angedacht am Beispiel „Greißlersterben“ und „Wirtshaussterben“, stellt sich für die Diskutierenden die Frage:
„Was macht das mit den Kirchen?“
Dr.in Hildegard Wustmanns von der katholischen Privatuniversität Linz bringt ihre Erfahrungen mit den Kirchen in den USA, Brasilien und Tansania ein.
Sie habe erlebt, dass, was Kirche anzubieten hat, nämlich ein Leben in Fülle, ein echtes Qualitätsprodukt sei.
Was sie dafür als notwendig erachte, das sei Professionalität und Kreativität.
Wir Christinnen und Christen seien eine öffentliche Visitenkarte für die Gesellschaft – woran wir glauben, worauf wir hoffen und was wir lieben!
„Frage die Menschen nach ihrer Leidenschaft und gib ihnen einen Raum im Kontext mit der Kirche!“
Hier spricht Frau Dr.in Wustmanns sehr stark auch das Ehrenamt in den Kirchen an. Hauptamtliche sollen Ehrenamtliche bestärken in der Frage: „Wieviel trauen wir uns zu, wieviel muten wir ihnen zu?“
Insgesamt sieht sie den anfangs angesprochenen „günstigen Augenblick für missionarische Pastoral“ gekommen.
Nicht Beobachterin sondern Verantwortungsträgerin – diesen Ansatz wählt Oberkirchenrätin a.D. Dr.in Hannelore Rainer für ihren Beitrag.
Zahlenmäßig kleine Kirchen, Diasporakirchen habe es immer gegeben. Sie plädiert für Zeiten, in denen die Gläubigen zur Ruhe kommen, sich auf das Wesentliche konzentrieren, auf Zeiten der Stille.
Sie zeigt auch Verständnis, dass Menschen wegbleiben, oft sei ja auch schon der Kircheneingang eine Hemmschwelle.
Dennoch sieht sie Hoffnung für ihre Kirche aufkeimen:
Die evangelisch theologische Fakultät in Wien erlebte in diesem Herbst einen regelrechten Ansturm an Studierenden – „Ein Platzregen Gottes“, mit Luthers Worten ausgedrückt!
Vernetzung, Freundschaften in einer Pfarrgemeinde seien wichtige Schritte zu einem gelungenen Gemeindeleben.
Sie zitiert Martin Luther:
„Wir sind es ja nicht, die die Kirche erhalten, es ist allein Jesus Christus.“
Christof Bauer, Journalist und Redaktionsleiter BTV Eferding, soll den "Blick von außen“ auf die Kirche zeigen. Er gehört nicht zum „inneren Kreis“ der Kirchen, daher die Frage:
„Wie nimmt man als Medienfachmann das Interesse für die Kirche wahr?“
Er beantwortet die Frage mit Angaben aus den neuen Medien:
100 Mails pro Tag bekomme er, aber kein einziges Mail sei dabei, das sich mit Kirchenfragen auseinandersetze.
Die Facebook-Likes der Plus-City übertreffen die Likes der katholischen und der evangelischen Kirche um mehr als ein Hundertfaches!
Christoph Bauer stellt fest, dass die Kirche ein Wahrnehmungsproblem habe, sie komme nicht mehr bei den Menschen an – die Kirche spiele im „Wettbewerb der Aufmerksamkeiten“ wenig Rolle!
Und wie sieht das kirchliche Leben „an der Basis“ aus?
Mag. Thomas Mair, Pfarrassistent in Alkoven, sieht die Lage durchaus kontrovers.
„Wir haben wieder eine Jungschar!“
Aber er erlebt auch, dass die Alltagsgläubigkeit im Sinken ist.
Kirche zu bewerben sei schwierig, aber es gibt viele Menschen, die suchen, die auf die Pfarrverantwortlichen zukommen. Thomas Mair betont auch die Wichtigkeit des Ehrenamtes.
Mag. Andreas Hochmeir zeigt sich mit der Situation in den WEMSCHT-Gemeinden (evangelische Gemeinden Wallern, Eferding, Marchtrenk, Scharten und Thening) nicht unzufrieden.
In den letzten 30 Jahren sei die Anzahl der Mitfeiernden um ein Viertel zurückgegangen, aber Feste seien gut besucht.
Andreas Hochmeir plädiert für das Ende des „Einzelkämpfertums“.
Bezüglich der Zukunftsperspektiven der Kirchen gibt es viele Fragen an die Kirche als Institution und an die Mitglieder der Kirchen:
„Was will die Kirche eigentlich?“
„Welche Reformation braucht es heute?“
„“Was wollt ihr und was braucht ihr von den Kirchen?“
Fragen, die nicht einfach zu beantworten sind, aber wichtig seien das Nachdenken und das Entscheiden, meint Andreas Hochmeir.
Hildegard Wustmanns erinnert an den „wunderbaren“ Papst Franziskus:
„Kirche geht anders!“
Der Hartkirchner Pfarrer Dr. Paulinus Anaedu, die Stimme aus dem Publikum, sieht das Problem mit afrikanischer Gelassenheit:
Ein Jugendgottesdienst, bei dem wenig Jugend kommt – nicht jammern, sondern mit Begeisterung feiern – auch die wenigen, die da sind, verdienen die Aufmerksamkeit!
Nachklang bei Brot und Wein, Gespräche über Gott und die Welt, ein wirklich gelungener Abend!
Ein großes Dankeschön an alle, die zum Gelingen beigetragen haben!
Text: Ingrid Neundlinger
Bilder: Max Neundlinger
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