„Wild wächst die Blume meines Zorns“
Franz Strasser liest den Text des österreichischen Meisters der Sprachkunst mit hoher Präsenz, mit eindrucksvoller Stimme.
Ein „Gebet“ voll von Zweifel, von Qual, von Schwachheit, von Klage,…
Ein verzweifelter Ruf gegen die Einsamkeit, ein Gebet gegen die Krankheit, gegen die Todesangst.
Thomas Bernhard hat diese Todesangst und Einsamkeit selbst erfahren, als er als 18-Jähriger an einer Lungenkrankheit beinahe gestorben wäre. In seinem autobiographischen Werk „Der Atem“ beschreibt er sehr eindrucksvoll diese Nahtoderfahrung.
„O Herr, ich will was kommen muss jetzt sehen.“
„Wann wird mein Sterben frei sein?“
„Wo bist du, Herr?“
Ewige Fragen des Menschen über das Ende des Lebens, von Thomas Bernhard in literarische Form gebracht, das beeindruckt die Zuhörerinnen und Zuhörer – ein Thema, das letztlich uns alle betrifft.
Die Musik von Johann Sebastian Bach, wunderschön interpretiert von Camilla Geißelbrecht auf ihrem Cello, versucht eine Antwort auf die dramatische Anklage zu geben.
In dieser Musik klingt Harmonie, Ruhe und Zuversicht durch.
Text: Ingrid Neundlinger
Bilder: Max Neundlinger