Ein Impuls zur Fastenzeit
Was aber ist den „das innere Leben und wodurch wird es aus dem Gleichgewicht gebracht bzw. wodurch erlangt es das Gleichgewicht“?
Jeder Mensch hat den Wunsch ohne Sorgen zu leben. Einflüsse von außen und innen verhindern das aber täglich. Wir leben in einer Zeit wo die Sorge ein zentraler Punkt in unserem Leben geworden ist. Viele verschiedene Einflüsse hindern uns daran unserer eigenen Seele zuzuhören, innezuhalten uns um unsere Seele zu sorgen. Wir treffen Entscheidungen für andere, wir kümmern uns in den sozialen Medien um die Weltpolitik, wir sind im Beruf angehalten immer an erster Stelle zu sein, wir beuten uns aus. Wir haben keine Zeit mehr um uns um unsere Seele zu sorgen, sie zu betrachten, sie zu fragen wie es ihr geht. Zwar ist unsere Seele geduldig, sie ist groß, sie verzeiht uns viel, aber sie hat einen Wunsch: Sie will umsorgt werden!
Die Sorge um die Seele eines anderen fällt uns vielleicht noch leicht, weil es nicht unsere eigene ist. Aber die Sorge um die Seele am anderen kann nur funktionieren, wenn man auch um die eigene bemüht ist. Ohne unsere eigene Seele zu respektieren, verlieren wir den Bezug zum wahren Leben. Somit ist die Sorge um die Seele, die Sorge um unser inneres Gleichgewicht, das Leben selbst! Nichts anderes will die Zeit des Fastens sein, sich Zeit zu nehmen und bewusst auf sein inneres zu achten. Es braucht innere Bereitschaft, um das eigene Leben in Christus neu zu denken, so wie es im Markusevangelium (Mk 1,15) heißt: „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium!“. Die Kammer, von der Jesus spricht (Mt 6.6), lädt dazu ein, wenn er sagt: Geh in deine Kammer und schließe die Tür, wenn du betest. Denn in diese Kammer schaut kein anderer als Gott selbst. "Lasst euch mit Gott versöhnen" (2 Kor 5,20). Mit diesen Gedanken wünsch ich Dir/Ihnen eine gute Vorbereitungszeit für Ostern.
Franz Winter, Diakon