Dank von Father Richard
Ich möchte Ihnen kurz über die Situation in unseren Schulen berichten. Schulen wie wir sie kennen gibt es in fast allen afrikanischen Ländern erst seit der Kolonialzeit. Davor wurden die Kinder von ihren Eltern und dem ganzen Dorf unterrichtet. Nicht in Fächern wie ihr sie in den europäischen Schulen kennt, sondern in ganz praktischen Dingen wie Kochen, Jagen, Feldanbau, Tierhaltung, Musik, Tänze, Geschichten erzählen und weises Wissen über die Ahnen. Sie wurden in geheimnisvollen Ritualen in die Welt der Erwachsenen eingeführt. Was sie dabei lernten, diente ihrem Überleben und dem Überleben der Gemeinschaft.
Heute lernen afrikanische Kinder so ziemlich dasselbe wie ihr. Trotzdem gibt es noch einige Unterschiede! Für die meisten Kinder ist Schule keine Pflicht, sondern etwas Besonderes. Denn nur zwei Drittel der Kinder können die Schule besuchen. Es gibt eine Grundschule oder Primary School, die etwa 9 Jahren dauert, und eine Sekundarstufe oder Secundary School, die bis zur 6. Klasse geht. Wohlhabende Eltern schicken ihre Kinder auf Privatschulen. Schulgeld ist für viele Kinder eine große Hürde. Die meisten öffentlichen Schulen verlangen kein Schulgeld, aber Stifte, Hefte und Schuluniformen müssen die Eltern selbst bezahlen. In einigen Orten wird Schulgeld verlangt. In der Regel kostet der Schulbesuch zwischen 40 und 50 Euro pro Jahr. Das ist für viele Familien eine beträchtliche Summe, denn sie verdienen kaum mehr als 150 Euro im Jahr. Wenn eine Familie vier oder fünf Kinder hat, kann oft nur eines die Schule besuchen. Dann lernen die jüngeren von den älteren Geschwistern Rechnen und Schreiben. Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Unterstützung ihrer Pfarrgemeinde und für die Hilfe, die Ihr unseren kleinen Kindern in Uganda erwiesen haben.
Gott segne Euch alle.
FR. MUWONGE RICHARD
KAMPALA ARCHDIOCESE UGANDA