„Freundschaft ist heilig“ – Chorgemeinschaft Dörnbach beim Liborifest 2017 in Paderborn
Das jährliche Liborifest in Paderborn orientiert sich jeweils am 23.7., dem Todestag des Hl. Liborius, wird jeweils an einem Samstag eröffnet und dauert an die 10 Tage. Das gesamte gesellschaftliche Leben in der Innenstadt um den Dom steht im Zeichen der Feierlichkeiten. Neben dem Volksfest findet im Dom bzw. in der Diözese eine Reihe von Gottesdiensten, Feiern und Andachten statt.
Das Motto des heurigen Festes war „L’amitié est sacrée – Freundschaft ist heilig“. Ganz besonders gedachte man der Freundschaft Paderborns mit Le Mans in Frankreich. Liborius war im 4. oder 5. Jh. Bischof in Le Mans und ein Freund des Hl. Martin von Tours. Bald nach seinem Tod wurde er als Heiliger verehrt. Die älteste Städtepartnerschaft Europas begann, als Gläubige im Jahr 836 die Gebeine des Hl. Liborius nach Paderborn brachten.
An diesen Reliquientransfer erinnert die feierliche Reliquienhebung am Beginn des Festes, bei der in einer feierlichen Prozession die Reliquien in einem prunkvollen Schrein aus der Krypta in den Altarraum des Domes gebracht werden.
Der Dörnbacher Chor gestaltete am Sonntag 23.7., dem Todestag des Hl. Liborius, einen festlichen Gottesdienst. Neben einigen Motetten erklang auch das Mozart’sche Ave verum in Begleitung des Domorganisten Thomas Ählig. Beeindruckend für den Chor waren die Stimmung im randvollen Dom, die unglaubliche Beteiligung der Gottesdienstbesucher beim Singen und auch die tolle Predigt.
Am Montag ging’s mit zahlreichen Gästen aus der Weltkirche auf einen Ausflug zur Reichsabtei Corvey und zur Abtei Marienmünster. In letzterer gestaltete der Chor eine Vesper mit Weihbischof König im Zusammenspiel mit der historischen Orgel. Besonders gemütlich war das anschließende Grillfest, bei dem das Motto „Freundschaft ist heilig“ beim gemeinsamen Essen, Trinken, Plaudern und Singen bestens verwirklicht wurde. Die österreichischen Volkslieder begeisterten gleichermaßen wie die African Songs, die der Chor zu Ehren der Gäste aus Afrika spontan darbot.
Der musikalische Höhepunkt für den Chor war am Mittwoch 26.7. die Gestaltung des Pontifikalamtes im Hohen Dom mit den Ordenschristen, den Missionaren und den Missionaren auf Zeit mit Motetten und einer lateinischen A-Capella-Messe von Crassini. Die feierliche Liturgie, wieder im randvollen Dom, mit zahlreichen Bischöfen und Kardinälen aus vier Kontinenten war ein unvergessliches Erlebnis. Ebenso die anschließende Begegnung mit 150 Missionaren und Missionarinnen beim gemeinsamen Mittagessen.
So verging eine intensive, musikalisch fordernde, aber auch bereichernde Woche sehr rasch. Die feierliche und im besten Sinne des Wortes sinnliche Liturgie, die Klangerlebnisse im Dom, die beeindruckenden Predigten, das internationale Flair der Weltkirche, die Geschichtsträchtigkeit der besuchten Orte, die unglaubliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit werden unvergesslich bleiben. Im Besonderen hat der Chor Weihbischof Matthias König zu danken, der der nach dem Gottesdienst in Santa Maria dell‘ Anima in Rom im Jahr 2014 ausgesprochenen Einladung Taten folgen ließ und den Chor herzlich, großzügig und humorvoll durch die unvergesslichen Tage in Paderborn begleitete.
Peter Glatz