Kleindenkmäler
Ein Ausdruck der Volksfrömmigkeit sind die vielen Kapellen, Kreuzstöckl, Marterl und Wegkreuze im Gemeindegebiet. Manche Kapellen und Marterl sind zwar verschwunden, dafür wurden andere neu errichtet. Fast jedes dieser Kleindenkmäler hat seine eigene Geschichte. Eine genaue Beschreibung der Denkmäler und Schilderung ihrer Entstehungsgeschichte würde allerdings den Rahmen dieses Buches sprengen. Es wird daher hier nur ein kurzer Überblick gegeben
Die interessanteste Geschichte hat wohl das „Bründl“ in Edenwiesen. Angeblich ist dort ein Blinder vom Quellwasser geheilt worden. Es wurde daher bei der Quelle östlich des Schnolzenbaches auf einer zum Maiergut in Edenwiesen gehörenden Wiese zu Ehren der Heiligen Maria eine Kapelle errichtet. Diese wurde schnell ein kleiner Wallfahrtsort, wo sich Leute im Vertrauen auf Mariens Hilfe die Augen mit Quellwasser wuschen. Vor allem am Maria-Heimsuchungstag wurde das Bründl fleißig besucht. Der Besitzer des Maiergutes in Edenwiesen, Lambert Mayer, dem in der Pfarrchronik nachgesagt wurde, nicht viel für die Kirche übrig zu haben, ließ aber die uralte Kapelle ersatzlos abreißen und verwendete das Material zum Bau eines Auszugshauses.
Die Kapellen in Angsüß
Die zweite Dorfkapelle, die „Ebner-Kapelle“, wurde in den Jahren 1994/95 anlässlich der Jubiläumsfeier „1200 Jahre Angsüß“ von den Angsüßern gebaut, wobei Hauptinitiator und –financier Alois Schlöglmann sen. vom Ebnergut war. Als Standort wurde der ehemalige Hausgarten des Ebnergutes gewählt, da dort laut Dr. Alois Huber einst Mauerfundamente und diverse Kirchengerätschaften gefunden worden sind, welche zu einer Hauskapelle gehört haben dürften. Vermutlich handelte es sich dabei um die Reste einer Kapelle oder kleinen Eigenkirche, die zum Edelsitz der Angsüßer (Annensiezen, Angesiez) im 12. und 13. Jahrhundert gehört hat
Im Lauf der Zeit sind eine Reihe von Kapellen verschwunden, wie die Bauweber-Kapelle neben dem Schnolzenbach in Diersbach, die Schmiedbauern-Kapelle in Mitterndorf, die dem Heiligen Sebastian geweihte Zauner-Kapelle in Oberedt und die Bodenhofner-Kapelle in Herrnberg. Dafür sind aber wieder mehrere neue Kapellen entstanden, wie die Wimpässl-Kapelle in Oberedt (1985/86) und die bereits erwähnte Ebner-Kapelle in Angsüß. Das Bauerngut in Unterholzen hat als Ersatz für die „Hansbauern-Kapelle“, die bereits 1920 abgerissen wurde, in den Jahren 1991/92 eine neue Kapelle samt Glockenturm gebaut, wobei auch die Verwandtschaft ihr Scherflein beisteuerte. Eine beim Görbenanwesen in Mörstalling stehende Kapelle aus dem Jahr 1885 musste beim Hausneubau weichen, wurde aber 1988 durch eine neue Kapelle ersetzt.