Wir trauern um + Frau Aloisia Ertl in Erledt

Lebenslauf von Oma
Unsere Oma Aloisia wurde am 14.November 1931 als sechstes Kind von insgesamt neun Kindern von Matthias und Johanna Eder geboren. Sie wuchs auf dem elterlichen Hof beim Learcht‘n z’Eggenberi in der Pfarre Rainbach auf, wo sie auch von 1938 bis 1946 die Volksschule besuchte.
Nach der Schulzeit arbeitete sie als Melkerin beim Wagner z’Jechtenham, auf dem Hof ihrer älteren Schwester Hanni. Oma besuchte sie auch später noch oft auf einen Sonntagsplausch. Mit dem Monatslohn von 300,- Schilling (50,-€) musste sie ein ganzes Jahr sparen, damit sie sich eine Nähmaschine kaufen konnte. Mit viel Fleiß und Sparsamkeit konnte sie sich später auch noch ein eigenes Moped leisten, welches bis heute noch in Verwendung ist.
Im Jahr 1957 heiratete sie unseren Opa Anton. Aus dieser Ehe kamen drei Kinder zur Welt, 1958 Tante Loisi, 1961 mein Papa Toni und 1965 Tante Hanni. Mit der Hochzeit haben sie auch den elterlichen Hof von Opa übernommen.
Durch viel Fleiß und gemeinsames Streben haben sie das Wohnhaus neu errichtet und die Landwirtschaft erweitert und auch gut mechanisiert. Neben der Fähigkeit eine gute Bäuerin zu sein, verwöhnte sie die Familie mit ihrer guten Hausmannskost, mit einfachen köstlichen Mehlspeisen (ihre Nussschnecken waren besonders begehrt) und Kuchen.
In den Wintermonaten heizte sie jedes Jahr den alten Holzbackofen an und versorgte die Familie mit gutem Brot und leckeren Zelten.
Ein kleines Paradies für ihre Kinder war auch ihr großer Erdbeergarten.
Oma war auch eine gute Näherin. So wurde in ihren fleißigen Händen jedes noch so abgenützte Kleidungsstück wieder zu einer ansehnlichen, tragbaren Bekleidung.
Neben der vielen Arbeit in Haus und Hof pflegte sie mit großer Sorgfalt ihren Schwager Hansl ganze 24 Jahre lang, der 1957 an Kinderlähmung erkrankte und so an den Rollstuhl gefesselt war.
Gerne nahm sie an Einkehrtagen und Wallfahrten der KFB teil.
Ein besonderer Höhepunkt war für sie jedes Jahr die Fahrt nach Passau mit ihrem geliebten Moped. Dort hatte sie das Wallfahrtsziel, die Stiege in Maria Hilf „abzubeten“ und die Hl. Messe zu besuchen.
Anschließend durfte natürlich der Besuch der Maidult nicht fehlen, wo sie sich meistens ein paar Haushaltsartikel kaufte. (Ein Urlaubstag für Oma)
1992 wurde der Hof an unsere Eltern Toni und Edith übergeben. Sie arbeitete auch weiterhin sehr fleißig am Hof mit, um meine Eltern bei den landwirtschaftlichen Tätigkeiten zu unterstützen. Viel Freude bereiteten ihr auch wir sieben Enkelkinder. Und auch drei Urenkerl durfte sie noch erleben.
Nach dem Tod von unserem Opa im Jahr 2016 wurde bei Oma immer mehr offensichtlich, dass sie an Demenz erkrankte. Da auch ihre körperlichen Kräfte nachließen, beschränkte sich ihre Arbeit auf häusliche Tätigkeiten wie Stricken, Stopfen, Flicken und Nüsse entkernen.
Bei einem Sturz im Jahr 2022 verletzte sich Oma ihr Knie so schwer, dass eine Operation mit anschließendem Krankenhausaufenthalt notwendig war. Von da an war ihre Gehfähigkeit sehr eingeschränkt und sie wurde langsam immer schwächer. Dank der fürsorglichen und ausgezeichneten Pflege von unserer Tante Hanni und der Mithilfe unserer Mama hatte sie noch einen schönen Lebensabend und durfte dieses hohe Alter erreichen.
Oma konnte noch die Krankensalbung von Pfarrer Thaddäus empfangen. Am Sonntag, dem 25. August durfte sie schließlich als letzte von neun Geschwistern friedlich zu Gott heimkehren.
Vergelt’s Gott für alle Besuche in den letzten Jahren.
Herzlichen Dank an Pfarrer Thaddäus für die langjährige Spende der Krankenkommunion.
Liebe Oma,
Strebsam war dein Leben,
ehrlich stets dein Tun,
mit Liebe hast du gegeben,
nun kannst du selig ruh’n.